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Generationswechsel im Ausflugslokal

Gastwirt Rainer König übergibt die Geschäfte im Lichtenhainer Wasserfall an Tochter Elisabeth. Beide sind ein eingespieltes Team.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Kirnitzschtal. Elisabeth König ist im Lichtenhainer Wasserfall zu Hause. Sie ist im Gastgewerbe groß geworden. Die Frage, ob sie einen anderen Beruf erlernen wolle, hat sich so nie gestellt. Für sie war es selbstverständlich, das Ausflugslokal vom Vater zu übernehmen. „Ich habe natürlich über den Tellerrand hinausgesehen, war in der Schweiz, in Österreich und in verschiedenen Gegenden Deutschlands. Dann bin ich zurückgekommen. Hier sind meine Wurzeln“, sagt sie. Ihre Karriere war praktisch vorgezeichnet. Es sei eben nur eine Frage der Zeit gewesen, wann sie in die Fußstapfen ihres Vaters treten würde. Nach dem Tod der Mutter hatte sie mit ihm die Geschäfte gemeinsam gemanagt. Sie sind sozusagen ein eingespieltes Team. Vor ein paar Jahren habe ihr der Vater dann schon einmal gesagt, dass er sich aus dem geschäftlichen zurückziehen wolle. „Da waren meine Kinder aber noch zu klein. Damals hatte es nicht so richtig gepasst“, sagt sie. Doch inzwischen ist der Zeitpunkt gekommen. Elisabeth König ist nun die Chefin im Lichtenhainer Wasserfall. Sie führt das seit über 180 Jahren bestehende Ausflugslokal damit in fünfter Generation fort.

Nach 25 Jahren kürzertreten

„Ich bin froh, dass es jetzt so weit ist. Von mir ist eine Last gefallen“, sagt Vater Rainer König, der 25 Jahre lang das Haus geleitet hat. Er wird sich auch nicht komplett zurückziehen. Nur die Leitung eines solchen Hauses sei für ihn mit seinen 63 Jahren nichts mehr. Zum Lichtenhainer Wasserfall gehört nicht nur das Lokal mit 200 Sitzplätzen, sondern es gibt auch Hotelzimmer. 15 Mitarbeiter kümmern sich um das Wohl der Gäste. Außerdem hat Elisabeth König einen Kochazubi eingestellt. Nicht zuletzt auch, um Nachwuchs aus den eigenen Reihen zu haben, wenn alles passt. Sie musste bereits spüren, dass die Suche nach Personal im Gastgewerbe schwierig geworden ist. Deshalb habe sie die Ausbildungsstellen als Koch und Restaurantfachfrau ausgeschrieben.

Eines der Aushängeschilder des Lokals ist die Speisekarte. Darin finden die Gäste auch Neuheiten. „Ich habe dem Küchenchef Freiraum gelassen, damit er einige Gerichte moderner gestalten kann, zum Beispiel leichtere Küche mit Hähnchen und zurzeit mit Bärlauch“, sagt Elisabeth König. Auf die klassischen Gerichte wie Dresdner Sauerbraten, Wild und Forelle in vielen Variationen werden die Gäste natürlich nicht verzichten müssen. Für die ist der Lichtenhainer Wasserfall ja bekannt.