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Gemeinsam zur Leistungsspange

Ein schöneres Kompliment kann es kaum geben: „Ihr seid das Wichtigste und Wertvollste überhaupt“, sagte René Kraus, Leiter der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Nardt Anfang der Woche vor rund 100 jungen Feuerwehrleuten.

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Ein schöneres Kompliment kann es kaum geben: „Ihr seid das Wichtigste und Wertvollste überhaupt“, sagte René Kraus, Leiter der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Nardt Anfang der Woche vor rund 100 jungen Feuerwehrleuten. Ein Satz, der auch an die Haltung der jungen Leute appelliert. Sie sind es, die in den nächsten Jahrzehnten die Freiwilligen Wehren oder auch Berufsfeuerwehren stärken sollen. Auf dem Weg dahin bereiteten sie sich in dieser Woche auf die höchste Auszeichnung vor, die es für ein Mitglied einer Jugendfeuerwehr gibt - die Leistungsspange. „Wenn sie bei der Feuerwehr bleiben, dürfen sie das ganze Leben lang die Auszeichnung tragen“, sagt Landesjugendfeuerwehrwart Andreas Huhn. Verliehen wird die Auszeichnung für eine Gruppenleistung der 15- bis 18-Jährigen.

Deshalb wurden die hundert Bewerber, darunter 23 Mädchen, aus 30 Jugendfeuerwehren in Neuner-Gruppen aufgeteilt. Sie tragen Namen wie „Leipziger Löwen“ oder „Bad HeiDoDö“. Hinter diesem kryptischen Kürzel verbergen sich die Jugendfeuerwehren Bad Gottleuba, Heidenau, Dohna und Döbeln. Die einzigen beiden Hoyerswerdaer sind in der Gruppe „Hoybin“ mit zwei Mädchen und fünf Jungs der Jugendfeuerwehr Oybin. Tom Kiesewalter und Florian Lehmann gehören zur Freiwilligen Wehr Hoyerswerda-Neustadt/Kühnicht. Während fast alle jungen Leute aus Sachsen zum ersten Mal in Nardt sind, ist Tom schon fast „Stammgast“ hier. Sein Vater Wolfgang ist Fachgebietsleiter Lager und Fahrten bei der Landesjugendfeuerwehr. „Er war schon als Säugling mit zur Delegiertenversammlung“, sagt der mit einem Augenzwinkern.

Die Ausbildungswoche, die heute endet, ist bereits die 14. an diesem Ort. Landesjugendfeuerwehrwart Andreas Huhn erzählt, wie er sich über eine Rückmeldung aus einem der ersten Lehrgänge gefreut hat. Der damals Jugendliche ist heute Wehrleiter. Es sei wichtig, dass sie innerhalb dieser Woche die Schule und Lehrer kennenlernen können, falls sie bei der Sache bleiben. „Irgendwann kommen sie zu Lehrgängen wieder in die Schule.“ Um in dieser Woche die Leistungsspange zu erhalten, galt es, einen Löschangriff zu simulieren, eine feuerwehrtechnische Übung zu zeigen, Wissens- und Sporttests zu bestehen. Nicht nur beim 1500-Meter-Staffellauf komme es auf den Zusammenhalt an, erklärt André Hahn. „Eine Gruppe ist nur so stark, wie ihr schwächstes Mitglied.“

Pannen lauern überall: Eine unerlaubte Schleife im Schlauch, ein überhörtes Kommando. „Das Schlimmste ist die Hitze“, sagte Friederike Richter aus Oybin über die ersten Tage. „Und dann noch das Rennen, was übelst stressig ist.“

Dafür lobt der Feuerwehrnachwuchs die Anlage, die Schritt für Schritt ausgebaut wird. Die Mädchen und Jungen haben eine Reiterstaffel der Polizei kennengelernt, waren im Tagebau Welzow und sprachen mit einem Jugendrichter. In der Landesfeuerwehrschule war besonders der Besuch der Atemschutz- und Feuerlöschübungsanlage interessant, erzählen die „Hoybiner“. Die Erlebnisse wurden festgehalten in der Zeitschrift „Löschi-Report“, die mehrfach in dieser Ausbildungswoche erschien.

Für einige von ihnen ist das Thema Feuerwehr mit Beendigung der 1. Ferienwoche nicht vorbei, auch nicht für die Hoyerswerdaer. Stadtjugendwart Wolfgang Lehmann macht sich mit den Jungs bald auf ins bayrische Königsdorf.

Für die Deutsche Jugendfeuerwehr ist das Bundeszeltlager mit 5000 Teilnehmern im bayrischen Königsdorf die zentrale Veranstaltung anlässlich des 50-jährigen Bestehens. Vom 2. bis 9. August werden auch rund 400 Sachsen dabei sein.