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Gemeinde muss Unimog kaufen

Um den Winterdienst abzusichern, wird ein Fahrzeug benötigt. Das Alte darf mit den Zusatzgeräten nicht fahren.

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© Henne Nutzfahrzeuge

Von Sylvia Jentzsch

Großweitzschen. Die Gemeinderäte stimmten dem Kauf eines neuen Unimog in Höhe von knapp 150 000 Euro zu. Die Ersatzbeschaffung ist dringend notwendig, weil der 16 Jahre alte Unimog des Bauhofes kaputt ist. Ein Ersatzfahrzeug wird für den Winterdienst dringend benötigt. Der Unimog müsste für mehr als 10 000 Euro, ohne Arbeitsstunden, repariert werden. Der zweite stellvertretende Bürgermeister Sven Krawczyk sprach von einem wirtschaftlichen Totalschaden. Die bisher aufgelaufenen Reparaturkosten für den Unimog würden den Anschaffungskosten entsprechen.

Auch wenn sie nicht so hoch wären, müsste ein Ersatz beschafft werden. Sonst würden sich der Dienstherr, in diesem Fall die Gemeinde, und der Fahrer selbst strafbar machen. Sven Krawczyk erklärt das so: „Als der Unimog vor 16 Jahren angeschafft wurde, gab es keinen Bauhofmitarbeiter mit einem Lkw-Führereschein. Deshalb wurde ein Fahrzeug mit einem Gesamtgewicht von 7,7 Tonnen gekauft. Doch durch das Anbringen von Zusatzgeräten wie das Schiebeschild und den Salzstreuer, wurde das Fahrzeug zu 50 Prozent überladen.“ Das hätte bei einer Kontrolle zur Folge gehabt, dass der Fahrer einen Punkt sowie 380 Euro Geldstrafe bekommt und der Halter die doppelte Strafe erhält.

„Das Problem mit dem Führerschein für Laster wurde geklärt. Künftig stehen drei Fahrer des Bauhofes mit dem notwendigen Dokument zur Verfügung“, so Sven Krawczyk.

Weil ein Ersatzfahrzeug benötigt wird, hatte Krawczyk in Absprache mit dem ersten Bürgermeister Jörg Burkert verschiedene Angebote für ein gebrauchtes Fahrzeug beziehungsweise zwei Neufahrzeuge mit unterschiedlicher Ausführung eingeholt.

Nach einer längeren Diskussion entschieden sich die Räte für den Neukauf eines Unimog mit 177 PS. Der steht aber erst Ende Januar zur Verfügung. Deshalb wird ein baugleiches Fahrzeug für monatlich 3 750 Euro für drei Monate gemietet. Die Kosten dafür werden durch die Inzahlungnahme des alten Fahrzeuges gedeckt. Ist der neue Unimog bis Ende Januar nicht da, soll die entstehenden zusätzlichen Mietkosten der Verkäufer tragen. So soll es verhandelt werden.

Sven Krawczyk nannte die Vorteile für den Kauf eines Neufahrzeuges. Diese liegen vor allem bei der Garantiedauer von drei Jahren. Gewartet werden kann das Fahrzeug, das bei der Henne Nutzfahrzeuge GmbH in Wiedemar gekauft werden soll, direkt in Döbeln. Die 177 PS seien für die Kommune ausreichend. Das alte Fahrzeug verfügte über 130 PS. Krawczyk habe sich bei anderen Kommunen erkundigt sowie mit dem verantwortlichen Mitarbeiter des Bauhofes gesprochen – sie waren sich einig, dass ein stärkeres Fahrzeug nicht benötigt wird. Es sei auch ein Vertreter des Verkäufers vor Ort gewesen und habe geprüft, ob die vorhandenen Zusatzgeräte auch an das neue Fahrzeug passen. Das sei der Fall, so Krawczyk. Mit diesen Argumenten überzeugte er einige Gemeinderäte, die Bedenken hatten, dass das Fahrzeug eventuell untermotorisiert sei.

Gemeinderätin Susan Munz wollte wissen, wo der Unimog überall zum Einsatz kommt. „Das sind der Winterdienst, beim Heben von Gräben, bei der Mahd und der Straßenreinigung“, so der zweite stellvertretende Bürgermeister. Er zeigte auch weitere Vorzüge des neuen Unimog auf. Bisher musste der Fahrer zum Beispiel bei der Rasenmahd auf der Kupplung stehen bleiben, damit das Fahrzeug in einem bestimmten Tempo fuhr. Dadurch, so Krawczyk, sei auch der Verschleiß des Getriebes zurückzuführen. Der neue Unimog verfügt über ein Kupplungssystem, bei dem Schritte von 0,5 Kilometern pro Stunde eingegeben werden können. Das Fahrzeug hat Allrad.

Um künftig nicht von Reparaturkosten oder notwendigen Neuanschaffungen überrascht zu werden, forderten Susan Munz ein Fehlerprotokoll und Jörg Burkert eine aktuelle Liste über die Technik.