Von Rasmus Wittrin

Ostrau. Was es doch für eine Vielfalt an Kaninchen gibt: 415 Tiere aus etwa 60 verschiedenen Rassen werden von 64 Züchtern aus ganz Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen vorgestellt. Anlass ist das 85-jährige Bestehen des Rassekaninchenzüchtervereins Ostrau. Dabei unterscheiden sich die Tiere teilweise um fast das Zehnfache des Köpergewichts: „Riesen können bis zu zehn Kilogramm schwer werden, manche Zwerge wiegen nur ein Kilo“, erklärt Wolfram Hirsch, Vorsitzender des Vereins.

Der besondere Höhepunkt der Jubiläumsausstellung sind die mehr als 50 Kaninchen der Rasse Mecklenburger Schecke. Marcus Lange, Ausstellungsleiter und Vereinsmitglied, kennt die Besonderheit dieser Art: „Mecklenburger Schecken zeichnen sich durch ihr häufig schwarzes Fell und bestimmte rassespezifische Zeichnungen aus. So ist der Kopf in der Grundfarbe gefärbt. Er unterscheidet sich also nicht vom Rücken- und Seitenfell.“ Auch die Ohren seien vollständig gefärbt.

Diese Schecken-Rasse war der Hauptgrund dafür, dass neben den Besuchern aus Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und einigen anderen Bundesländern auch Tschechen gekommen waren. Über diese allgemein gute Resonanz ist Vereinsvorsitzender Hirsch froh: „Wir sind glücklich darüber, dass unsere Veranstaltungen so gut angenommen werden.“

Mit der Zukunft des Vereins sieht es allerdings kritischer aus: So gibt es zurzeit kein jugendliches Mitglied. Nachwuchs zu finden ist schwierig. Das ist ein Problem, mit dem sich immer mehr Vereine konfrontiert sehen. „Trotzdem stehen wir noch vergleichsweise gut dar. Im Moment sind wir 17 Züchter“, erklärt Wolfram Hirsch.

Auf der Jubiläumsfeier am Sonnabend ist die Ausstellungshalle jedenfalls voll. Das sorgt auch für gute Nachfrage bei der Spendenaktion, die zum ersten Mal von dem Verein organisiert wird: Mit dem Verkauf kleiner Plüschtier-Hasen soll die Ostrauer Kita unterstützt werden. „Die Kinder malen oft Bilder für uns, das ist so schön, da wollten wir ihnen mal etwas zurückgeben“, erklärt Hirsch.

Dank gebühre auch den vielen Züchterinnen und Züchtern und ihren Partnern, ohne die die Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre. „Der Kuchen musste gebacken werden, die Tombola vorbereitet. Alles Mögliche läuft ja immer im Hintergrund ab. Wir sind allen Helfern sehr dankbar“, so Hirsch. Auch der Gemeinde Ostrau unterstützt den Verein, indem sie die Ausstellungshalle zur Verfügung stellt.