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Geldsegen für Neustädter Schillerschule

Die Fassade der Oberschule muss saniert werden. Dafür gab es Fördermittel – von der Kultusministerin persönlich.

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© Dirk Zschiedrich

Von Katarina Gust

Neustadt. Ja, ist denn heute schon Weihnachten? Diese Fragen haben sich manche Lehrer und Schüler der Friedrich-Schiller-Oberschule in Neustadt am Mittwoch gestellt. Der Grund war ein Besuch von Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU). Sie hatte sich nachmittags angekündigt, um Schulleitung und der Stadt Neustadt als Schulträger einen dicken Scheck zu überreichen. Insgesamt 116 000 Euro hatte die Ministerin dabei. Das Geld stammt aus dem Förderprogramm „Brücken in die Zukunft“, das Bund und Land gestartet haben, um maßgeblich in die Sanierung von Schulen zu investieren. Deshalb kam Kurth auch in Begleitung. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus Brähmig und CDU-Landtagsabgeordnete Jens Michel ließen sich den Termin ebenfalls nicht entgehen.

Mit den Fördermitteln soll die Fassade der Schillerschule saniert werden. „Eine dringend notwendige Maßnahme“, erklärte Bürgermeister Peter Mühle (NfN). Konkret geht es um den Schulanbau, der in den Neunzigerjahren hochgezogen worden ist. Damals seien laut Mühle einige Fehler gemacht worden. Diese sollen mit der Sanierung ausgemerzt werden. Die Schillerschule ist nicht die einzige Adresse, die in Neustadt von dem Förderprogramm profitiert. Insgesamt zehn Projekte hat die Kommune bewilligt bekommen, darunter für die Turnhalle in Niederottendorf und die drei Kitas „Knirpsenland“, „Sonnenland“ und „Unterm Himmelszelt“. Insgesamt gehe es um rund 1,5 Millionen Euro, die in die zehn Baumaßnahmen gesteckt werden. „Künftig können wir den Kindern bessere Bedingungen bieten“, betonte Mühle.

Davon konnte sich die Kultusministerin an der Schillerschule selbst überzeugen. Zur Begrüßung überraschte sie der Theaterverein mit einem Ausschnitt aus dem aktuellen Stück „Tarzan“. Die Jugendlichen schmetterten der Politdelegation das Lied „Wer hat die Kokosnuss geklaut“ entgegen. Und bekamen dafür viel Applaus. Brunhild Kurth zeigte sich beeindruckt von dem Engagement der Schauspieler, die von der Schulband live begleitet wurden. Nach einem kurzen Plausch mit Theaterleiter Torsten Schlegel sagte sie anerkennend: „Wir haben richtig gute Lehrer hier.“

Das kann Angelika Unger, die stellvertretende Leiterin der Schiller-Oberschule, nur unterschreiben. Sie nutzte den Besuch der Ministerin nicht nur, um für ihre Schule die Werbetrommel zu rühren, sondern auch, um Probleme anzusprechen. Vor allem angesichts der zusätzlichen Aufgaben, die Lehrer heute leisten müssten. „Es gibt auch Grenzen“, machte Angelika Unger deutlich. Die Oberschulen und ihre Lehrer müssten ein enormes Pensum erfüllen. Es gehe nicht mehr nur darum, den Jugendlichen reinen Unterrichtsstoff zu vermitteln. „Es wird zusätzlich viel auf die Erziehungsebene verlegt“, sagt die Pädagogin. Damit meint sie vor allem soziale Kompetenzen, die den Mädchen und Jungen an den Schulen vermittelt werden. Dieses Engagement wusste Kultusministerin Brunhild Kurth zu würdigen. „Gut ausgebildete Menschen sind in Sachsen bald Mangelware“, formulierte sie. Bald werde man sich um den Nachwuchs streiten. Der Wettbewerb sei bereits entbrannt. Die Arbeit der Schulen sei deshalb umso wichtiger – nicht nur in Neustadt.