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Gelber Sack wird zur Ausnahme

Manche wollen die dünne Tüte behalten. Dafür müssen sie allerdings einige bürokratische Hürden nehmen.

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© Archiv/André Braun

Von Cathrin Reichelt

Region Döbeln. Seit knapp zwei Wochen werden in den Städten des Altkreises Döbeln sowie in Mochau, Ebersbach und den Regionen Ziegra und Knobelsdorf die Gelben Tonnen ausgeteilt. Bis Ende kommender Woche sollen alle in den Gebieten liegenden Grundstücke damit versorgt sein. Nutzen sollten die Anwohner die Tonnen jetzt aber noch nicht. Denn bei der Abholung des Verpackungsmülls werden sie noch nicht mitgenommen. „Die Leerung der Behälter erfolgt erst ab 1. Januar 2017“, teilt Hana Tausnerova von der Becker Umweltdienste GmbH mit. Bis dahin erfolgt die Entsorgung noch mit dem Gelben Sack.

Den würden manche gern behalten. Aber der Gelbe Sack wird zur Ausnahme. „Mit Einführung der Tonne ist sie das offizielle Sammelsystem“, begründet Thomas Granz, Abteilungsleiter Abfallwirtschaft bei der EKM Entsorgungsdienste Kreis Mittelsachsen GmbH. Verteilt werden 240-Liter-Tonnen und 1 100-Liter-Container. Kleinere 120-Liter-Behälter werden nur in Ausnahmefällen verwendet. „Für sie sind ein schriftlicher Antrag und ein Vor-Ort-Termin notwendig“, sagt Hana Tausnerova. Die Tonnen können auch nur jedes zweite oder dritte Mal zur Leerung bereitgestellt werden. Denn dafür sollten sie gefüllt sein.

Doch auch, wenn der Rhythmus der Entsorgung länger ist, kann mancher ältere oder kranke Grundstückseigentümer die Tonne nicht oder nur mit Mühe zu der Stelle transportieren, an der sie vom Entsorgungsfahrzeug geleert wird. In einigen Fällen ist dieser Sammelplatz mehrere Hundert Meter vom Grundstück entfernt. Doch nur, wenn an dieser Anlaufstelle auch der Hausmüll mit den Restmüllsäcken der EKM entsorgt wird, kann für den Verpackungsmüll weiterhin der Gelbe Sack genutzt werden, so die Mitarbeiterin der Becker Umweltdienste. Thomas Granz relativiert die Aussage. „Wenn jemand gesundheitliche Probleme hat, finden wir dafür eine Lösung“, sagt er. Die Nutzer können sich sowohl an die EKM als auch an Becker wenden. Allerdings erst ab Januar.

Die Gelbe Tonne

In die Gelbe Tonne gehören ausschließlich Verpackungen aus Leichtstoffen, wie Styropor, Kunststoff, Verbundstoff, Aluminium und Weißblech. Das sind zum Beispiel Getränkeverpackungen, Folietüten, Tragetaschen, Joghurtbecher und Kunststoffflaschen.

Seit dem 1. Januar 2009 dürfen auch Verpackungen ohne den Grünen Punkt in die gelbe Tonne.

Nicht hinein gehören Verpackungen aus unbeschichtetem Papier/Pappe und Glas sowie Verpackungen mit Restinhalten und Restabfälle.

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Jetzt erhalten alle Grundstücke, die dafür vorgesehenen Tonnen. Im kommenden Jahr könne eine Änderung der Entsorgung beantragt werden. Gelbe Säcke seien ab 2017 weiterhin kostenlos in begrenzter Anzahl in den Wertstoffhöfen erhältlich. Für den Verpackungsmüll können aber auch andere transparente Säcke genutzt werden, die es im Einzelhandel zu kaufen gibt. Solche Säcke, durch die die Entsorgungsfahrer den Inhalt sehen, können außerdem am Abholtag neben die Tonne gestellt werden, sollte deren Fassungsvermögen einmal nicht ausreichen.

Weitere Informationen zum Thema erhalten Interessierte unter Tel. 03731 308737 oder per Mail unter [email protected].