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Gelbe Tonne wird Pflicht

Ab 1. Januar 2017 hat der Gelbe Sack ausgedient. Als letzte in Mittelsachsen bekommt auch die Region Döbeln die Tonne.

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© Dietmar Thomas

Von Cathrin Reichelt

Döbeln. Die einen freut es, andere verdrehen die Augen: noch ´ne Tonne mehr auf dem Hof. Zum 1. Januar 2017 wird im kompletten Altkreis Döbeln die Gelbe Tonne eingeführt. Das bestätigt Jens Irmer, Geschäftsführer der EKM Entsorgungsdienste Kreis Mittelsachsen GmbH, auf Anfrage des Döbelner Anzeigers. Derzeit erfolgt europaweit die Ausschreibung für die Bereitstellung und Entsorgung der Tonnen. Diese sollen voraussichtlich im November und Dezember ausgegeben werden. „Die erste Entleerung erfolgt aber erst im Januar 2017“, so Irmer. Mit dem Dualen System Deutschland (DSD) habe sich die EKM jetzt auf eine 14-tägliche Leerung der Tonnen geeinigt. Der Rhythmus war zuletzt der größte Streitpunkt zwischen der EKM und dem DSD. Das beharrte auf einer vierwöchigen Abholung der Tonnen. Mithilfe einer Berliner Anwaltskanzlei setzte sich die EKM jedoch durch.

Die Bürgermeister der Städte seien bereits im Frühjahr über die Einführung der Gelben Tonne informiert worden. Derzeit sei die EKM mit den Großvermietern im Gespräch. Denn die erhalten für ihre Wohngebiete überwiegend 1 100-Liter-Container. „Auch wenn der Inhalt leichter sein wird, als bei den Papiertonnen, sind die Container doch schwer zu bewegen“, sagt Irmer. Für die Entleerung müssen sie aber am Straßenrand abgestellt werden. Dafür seien bei manchem Vermieter Veränderungen an den Containerstellplätzen notwendig.

Einzelvermieter von kleineren Mehrfamilienhäusern oder Eigentümer von Einfamilienhäusern bekommen in der Regel eine 240-Liter-Tonne. Umgerechnet passen in diese etwa vier Gelbe Säcke, wenn der Verpackungsmüll lose und nicht in Säcken in der Tonne versenkt wird, noch wesentlich mehr.

Für die Leerung der Gelben Tonne fallen keine zusätzlichen Kosten an. „Die Bezahlung wird bereits beim Kauf der Produkte abgegolten“, erklärt Jens Irmer. Er hofft, dass die Gelbe Tonne auch nur mit dem gefüllt wird, was hineingehört: Verpackungsmüll. Stellen die Entsorger bei der Abholung fest, dass sich etwas anderes in der Gelben Tonne befindet, bekommt sie einen Aufkleber mit dem Hinweis „Falsch sortiert“ und bleibt ungeleert stehen. Wird die Gelbe als Restmülltonne missbraucht, kostet die Leerung zusätzlich 85 Euro.

Die Region Döbeln ist die letzte im Landkreis Mittelsachsen, die mit Gelben Tonnen ausgestattet wird. Als die Abfallentsorgung der drei Altkreise Döbeln, Freiberg und Mittweida im Jahr 2014 zusammengeführt werden sollte, hätten sich vor allem die Städte in der Döbelner Region verweigert. Dort gibt es bisher weiterhin die Gelben Säcke. Das ist auch in Mochau, Ebersbach sowie den Regionen Ziegra und Knobelsdorf der Fall. Nur die Gemeinden Bockelwitz, Großweitzschen, Niederstriegis, Ostrau und Zschaitz-Ottewig hatten sich bereits damals schon für die Gelbe Tonne entschieden.