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Geköpftes Schaf: Jäger widersprechen Polizei

Im Fall des grausigen Funds haben mehrere Jagdpächter dieselbe Theorie. Die Ermittler allerdings gehen weiterhin von einem Menschen als Täter aus.

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Von Antje Steglich

Görzig. Die Polizei ermittelt nach wie vor wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Die Ermittlungen dauern an, so eine Polizeisprecherin zu dem Fund eines geköpften Schafes am 10. Oktober im kleinen Strehlaer Ortsteil Görzig. Nachbarn hatten das Tier auf der Weide nahe des Elberadweges gefunden. Es sei ein glatter Schnitt gewesen, vom Kopf fehlte jede Spur. Die Besitzer gingen deshalb von einem Menschen als Täter aus. Abschließende Angaben, wie das Tier tatsächlich ums Leben kam, sind derzeit noch nicht möglich, erklärte allerdings die Polizei auf die Frage, ob auch ein anderer Verursacher möglich sei. Denn mittlerweile haben sich mehrere Jäger mit derselben Theorie bei der SZ gemeldet.

Nach dem Kreisjägermeister Karsten Schlüter berichtet nun auch Maik Richert von einem ähnlichen Fall. Sein Revier liegt auf der anderen Elbseite bei Kreinitz. 2011 habe er im Cottewitzer Wald ebenfalls ein totes Schaf gefunden, das in einem großen hohlen Baumstamm auf der Erde steckte. Der Kopf war abgetrennt, am Tier fanden sich zahlreiche Bissverletzungen. Als Täter wurde ein Fuchs ermittelt, so Maik Richert.

Er kann nur mutmaßen, warum das Schaf in Görzig nicht angefressen wurde: Entweder war der Fuchs satt und hat deshalb nur den Kopf abgetrennt und verschleppt, oder der Fuchs wurde an der Beute gestört und kam deshalb nicht wieder. Füchse seien dafür bekannt, dass sie der Beute so lange einzelne Körperteile abtrennen und in ein Versteck tragen, bis sie den Rest der Beute mit einmal wegschaffen können, erklärt Maik Richert. Er vermutet den Kopf des Görziger Tieres deshalb in einem Fuchsbau in der Nähe der Weide.