Nachdem der Pannenlift vorerst stillgelegt wurde, müssen sich Beschäftigte am Burgberg und Touristen umstellen. Gerade jetzt im Winter ist das problematisch.
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Von Marcus Herrmann
Meißen. Am Tag nach dem Zwischenfall, als ein Sicherheitsmitarbeiter der Burg zwei Stunden im defekten Lift vom Meisatal in Richtung Domplatz ausharren musste, herrscht beim Personal der Albrechtsburg immer noch Unverständnis. „Mein Kollege ist heute nicht im Dienst, hat regulär frei. Für uns alle war es ein großer Schreck, auch wenn man es fast hat kommen sehen“, sagt Armin Peters vom Sicherheitsservice DWSI.
Das sagen die Betroffenen zum leidigen Thema Burgbergaufzug:
Meißens Pannenaufzug in Bildern
Wie viele andere Mitarbeiter der Burg habe er den Aufzug zum Burgberg schon vor der am Donnerstag von OB Olaf Raschke (parteilos) veranlassten Stilllegung nicht mehr genutzt. Nun musste sein Kollege Claus-Peter Ambos von der Feuerwehr aus dem Aufzug befreit werden. Zwei Stunden lang hatte er keine andere Möglichkeit als auszuharren, klagte danach über eiskalte Hände und Füße.
„Die meisten nehmen jetzt den Fußweg von der Leipziger Straße zur Burg. Der ist ordentlich präpariert, wird von der Burg selbst verwaltet“, sagt Kollege Armin Peters. Alternative Zuwege – die nach dem vorläufigen Ende des Lift-Betriebs umso wichtiger werden – sind dagegen teilweise nur unzureichend beräumt. „Hier muss die Stadt jetzt unbedingt aktiv werden, wenigstens die Bedingungen für Fußgänger verbessern“, sagt Uwe Michel, Leiter der Albrechtsburg.
Er erzählt von häufigen Beschwerden von Touristen, die sich über den unzuverlässigen Lift ärgerten. „Deshalb halte ich den Schritt der Stadt, trotz aller Schwierigkeiten für meine Mitarbeiter und Hoteliers hier am Domplatz, für richtig“, so Michel. Er hofft auf eine grundlegende Reparatur des Aufzugs in den nächsten Wochen, damit dieser endlich „zu einer verlässlichen Größe wird, um den Domplatz zu erreichen.“ Viele Mitarbeiter des Doms hatten bisher den Aufzug genutzt. Gegenüber der SZ berichten sie davon , jetzt häufig zu Fuß zu gehen und dadurch zwischen zehn und 20 Minuten länger zu benötigen. Andere fahren mit dem Auto hoch zur Burg. Hier scheint das Ordnungsamt ob der Stilllegung des Lifts zumindest konziliant, verteilt bisher keine Knöllchen. Ein großes Problem haben derweil einige der Hoteliers, die Anlieferungen in größeren Mengen über den Lift bekommen hatten.
Da Lkw nicht die engen Straßen zum Vorplatz der Burg hochkommen, stehen sie teilweise vor einem Dilemma. Die SZ hat sich auf dem Burgberg einmal umgehört, wie die Leute hier zur Stilllegung des Pannenlifts stehen.