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Geheimnisvolles Rezept

Der Feuerwehrverein verarbeitet Kürbis zu Marmelade und Schnaps. Aber die Suppe ist zum Besuchermagneten geworden.

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© André Braun

Von Helene Krause

Beiersdorf. Auf einem großen, mit Maiskolben und Erntekränzen geschmückten alten Leiterwagen liegen Kürbisse vieler Sorten. In einem Topf dampft leckere Suppe. Der Beiersdorfer Feuerwehrverein hat zum traditionellen Kürbisfest eingeladen. „Es ist schon das sechste Fest“, sagt Jürgen Unger vom Feuerwehrverein Naunhof-Beiersdorf. Früherorganisierte der Verein am Teich in Naunhof ein Fischerfest. Alle Gerätschaften mussten dort hingebracht werden. Der Aufwand wurde schließlich zu groß. Die Frauen des Vereins hatten die Idee, statt des Fischerfestes ein Kürbisfest zu organisieren. Obwohl einige Einwohner skeptisch waren, wurde das erste Kürbisfest gut angenommen. Seit dem findet es jedes Jahr statt.

Angeboten werden neben selbst zubereiteter Kürbissuppe und Kürbismarmelade auch selbst gebrannter Kürbisschnaps. Für die Suppe zuständig ist Silke Eulitz aus Naundorf. Auch sie gehört zum Feuerwehrverein. „Viele kommen wegen der Suppe“, sagt sie. Das Rezept für ihre Kürbissuppe verrät sie aber nicht. Denn sie befürchtet, dass dann die Zahl der Besucher zurückgehen könnte.

Gerda Pöge aus Naunhof und Doris Zychski aus Chemnitz sind nicht so zurückhaltend. Sie verraten die Rezepte ihrer Kürbissuppen, die sie zu Hause kochen. Die Zutaten sind ähnlich. Neben Hokaidokürbis kommen Zwiebeln, Ingwer, Schinken, Salz und Cilli in die Suppe und dazu gekörnte Brühe, Sahne und Kürbiskernöl oder auch Kürbiskerne. Bei Doris Zychski gehören außerdem Möhren dazu. Die Zutaten pürieren die Frauen. Auch an Kürbismarmelade versuchen sie sich. Dazu verwenden sie außer Kürbis auch Trockenaprikosen und Ingwer. Dazu kommt im Verhältnis zwei zu eins der Gelierzucker.

Seit es das Kürbisfest gibt, gehören Rosemarie Tümmler und Martina Puttscher aus Naunhof zu den Gästen. „Die viele Arbeit, die sich die Vereinsmitglieder machen, da gehört es sich, an dem Fest teilzunehmen“, meint Tümmler. Karl Nitzsche aus Beiersdorf hat den Feuerwehrverein mit gegründet. „Ich freue mich, wenn alle zusammenkommen. Man kann mit anderen reden und sich austauschen.“ Mit seinen 84 Jahren ist er inzwischen das älteste Mitglied des Vereins.

Doch nicht nur mit Kürbisköstlichkeiten lockt die Veranstaltung. Am Abend wird am Lagerfeuer Knüppelkuchen gebacken. Die Kürbisse werden beleuchtet und bei einem Lampionumzug können die Kinder mit einer Laterne durch das Dorf ziehen. Die letzten Gäste gehen am anderen Morgen erst gegen 4 Uhr nach Hause. Doch beim Aufräumen vier Stunden später sind sie alle wieder mit dabei.