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Gefecht mit verwundetem KSK-Soldaten wird untersucht

Erstmals seit mehr als sieben Monaten war am Donnerstag wieder ein deutscher Soldat in Afghanistan verwundet worden. Der Ablauf des Gefechts soll untersucht werden.

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Berlin/Kundus. Die Bundesregierung hat Berichte über zivile Opfer beim Sturm eines Taliban-Verstecks in Afghanistan unter deutscher Beteiligung weder bestätigt noch dementiert. „Der ganze Gefechtsverlauf wird sicherlich untersucht“, sagte ein Sprecher von Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) am Freitag in Berlin. Erstmals seit mehr als sieben Monaten war am Donnerstag in der Nähe der nordafghanischen Stadt Kundus wieder ein deutscher Soldat verwundet worden. Nach Angaben der afghanischen Polizei wurden vier Aufständische und zwei Polizisten einer Sondereinheit getötet. Zivile Opfer habe es nicht gegeben.

Der Sprecher de Maizières sagte, er habe keine Basis, auf der er Berichte über einen Luftangriff zur Unterstützung des Einsatzes afghanischer und deutscher Soldaten oder zivile Opfer bestätigen oder dementieren könne. Der verletzte Bundeswehrsoldat ist nach Angaben der Bundeswehr außer Lebensgefahr.

De Maizière hatte es zuvor am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel vor Journalisten abgelehnt, sich zu der Verwundung des deutschen Soldaten des Kommandos der Spezialkräfte (KSK) zu äußern. „Es handelt sich um eine Operation afghanischer Spezialkräfte, die von deutschen Spezialkräften begleitet worden sind“, sagte er am späten Donnerstagabend. „Und Operationen der Spezialkräfte zeichnen sich dadurch aus, dass wir darüber eigentlich gar keine Auskunft geben.“

Die Obleute des Bundestags würden „in einem speziellen geheimen Format“ selbstverständlich unterrichtet, sagte der Minister. „Aber es ist nicht sinnvoll, über Einsätze von Spezialkräften in Interviews Auskunft zu geben.“ Der Bundeswehrsoldat sei «sehr schwer verletzt, aber außer Lebensgefahr“

Die Bundeswehr hatte mitgeteilt, deutsche Soldaten der Nato-geführten Internationalen Afghanistan-Schutztruppe Isaf hätten eine afghanische Operation begleitet. Dabei sei die Gruppe von Aufständischen angegriffen worden. Ein Taliban-Sprecher hatte mitgeteilte, vier Zivilisten seien bei dem Einsatz getötet worden. Angaben der Taliban sind notorisch unzuverlässig. (dpa)