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Gefährlicher Kunstrasenplatz

Die Spielfläche des Arnsdorfer Fußballvereins bietet viele Stolperfallen. Für die Sanierung brauchen die Kicker Hilfe.

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© Thorsten Eckert

Von Nadine Steinmann

Arnsdorf. Von Weitem sieht er noch gut aus, der Kunstrasenplatz des Arnsdorfer Fußballvereins. Aber wirklich nur von Weitem. Denn beim näheren Betrachten, tauchen im Blickfeld der Spieler, der Fans und der Vereinsmitglieder zahlreiche geflickte Stellen auf. Unebenheiten, Stolperfallen und kleine Löcher prägen den 7 000 Quadratmeter großen Platz, der sich direkt neben der Plattenbauschule an der Stolpener Straße befindet. Hier herrscht großer Handlungsbedarf. Das wissen alle Mitglieder des Arnsdorfer Fußballvereins und deswegen wollen sie nun handeln. Dafür brauchen sie allerdings Unterstützung. Von Bürgern, Unternehmen, Einrichtungen und jedem Weiterem, der dazu beitragen möchte, dass ein sicherer Trainings- und Spielbetrieb in der Gemeinde Arnsdorf weiterhin möglich ist.

20 Jahre hat der Rasenplatz in der kleinen sächsischen Gemeinde bereits auf dem Buckel. Dass das Spielfeld nun so aussieht wie es aussieht, ist völlig normal. Schließlich trainieren auf der Fläche fast jeden Tag die Jugend- und Herrenmannschaften des Vereins. Und eigentlich haben Kunstrasenplätze eine maximale Nutzungsdauer von 15 Jahren, wie Peter Noack, verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins, erklärt: „Wir sind nun deutlich drüber. Diese Bedingungen kann man gegnerischen Mannschaften eigentlich nicht mehr anbieten.“ Doch die Sanierung des Kunstrasenplatzes ist teuer, liegt bei insgesamt 275 000 Euro. Ein großer Brocken Geld, den der Verein alleine nie im Leben berappen kann. Deswegen sind die Mitglieder auf Unterstützung angewiesen. Ein großer Teil der Summe soll dabei über Fördermittel akquiriert werden. „Diese kommen, wenn alles klappt, von der Sächsischen Aufbaubank“, berichtet Peter Noack. Bis Ende dieses Jahres muss der Papierkram für die Förderung erledigt sein. Unterstützung bekommen die Arnsdorfer Fußballer dabei von dem CDU-Landtagsabgeordneten Aloysius Mikwauschk. „Er tritt als Vermittler auf“, so Peter Noack. Am 26. Oktober soll es mit dem Politiker in den Vereinsräumen ein Gespräch geben, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.

Erste Spenden eingegangen

Doch auch eventuelle Fördermittel reichen nicht aus, um die Sanierung des Kunstrasenplatzes, die 2018 erfolgen soll, zu finanzieren. Für die Kicker aus Arnsdorf bleibt ein Eigenanteil von rund 30 Prozent. Und auch dieser schlummert nicht seelenruhig auf dem Vereinskonto und wartet darauf, endlich verwendet zu werden. Deshalb setzt der Verein nun auf die Unterstützung von Unternehmen und Bürgern der Region. Mit Hilfe einer Spendenaktion soll der Eigenanteil gestemmt werden. Bis Ende des nächsten Jahres läuft das Projekt „Neuer Kunstrasen“, wie Peter Noack erklärt. Um darauf aufmerksam zu machen, hat der Verein auch zahlreiche Flyer gedruckt, die unter anderem in den Briefkästen der Arnsdorfer Haushalte landen sollen sowie an Unternehmen geschickt werden. „Die ersten Spenden sind bereits eingegangen. Falk Hantzsche hat beispielsweise 2 500 Euro überwiesen“, erklärt Vereinsmitglied Peter Noack.

Aber natürlich muss nicht jeder Arnsdorfer eine solche Summe spenden. Auch kleinere Beträge reichen aus, um dem großen Ziel Schritt für Schritt näherzukommen. Ab einer Spende von zehn Euro wird der Geldgeber zudem auf einer Tafel mit seinem Namen dargestellt. Diese Tafel, aufgeteilt in viele kleine Felder, stellt einen Kunstrasen dar und hängt direkt neben dem Trainingsplatz.

Ähnliche Probleme im Umland

Das Problem mit dem abgenutzten Kunstrasenplatz in Arnsdorf ist allerdings kein Einzelfall. Zahlreiche Vereine stehen vor dem gleichen Dilemma – unter anderem in Dresden. So zum Beispiel die Abteilung Fußball des TSV Cossebaude. Auch hier hat das Spielfeld bereits 14 Jahre auf dem Buckel. Eine Sanierung ist ebenfalls dringend nötig. Insgesamt 68 Fußballplätze verwaltet der Dresdner Sportstätteneigenbetrieb, darunter 24 Kunstrasenplätze. In den nächsten fünf Jahren werden neben dem Cossebauder Platz, fünf weitere Plätze älter als 15 Jahre sein. Die Kosten für die dann notwendige Komplettsanierung können stark variieren, sie liegen zwischen 250 000 und 600 000 Euro. Geld, das auch die sächsische Landeshauptstadt nicht hat. Denn ein Extrabudget für diese Ausgaben gibt es im Haushalt nicht. Auch hier müssen sich die Vereine beteiligen und sich Gedanken darüber machen, wie sie das notwendige Geld aufbringen können. So wie die Kicker in Arnsdorf.

Insgesamt zählt der Verein 185 Mitglieder. Dazu gehören auch der Vorstand, Schiedsrichter, Ordner, die Übungsleiter sowie viele freiwillige Helfer. Sie alle würden sich freuen, wenn sich möglichst viele Bürger an der Spendenaktion beteiligen. Damit eben nicht nur für die Spieler, sondern auch für den Schulsport der Gemeinde Arnsdorf künftig optimale Bedingungen herrschen.

Das Spendenkonto des Arnsdorfer Fußballvereins bei der Ostsächsischen Sparkasse Dresden: IBAN: DE27850503003000157238, BIC: OSDDDE81XXX, Verwendungszweck: Spende für Vereinsarbeit

www.arnsdorfer-fv.de