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Größter Frühstückstisch von Görlitz

Robert Meinecke baut vor seiner Bar am Untermarkt am Sonntag eine lange Tafel auf. Wer möchte kann sich dazu setzen.

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© Pawel Sosnowski/80studio.net

Von Sabine Ohlenbusch

Görlitz. Interessiert: 249. Ein bisschen mulmig ist Kneipenbesitzer Robert Meinecke schon bei dieser Zahl. So viele Menschen auf der Internetplattform Facebook können sich vorstellen, am Sonntag zwischen 10 und 12 Uhr auf den Untermarkt zu kommen und dort gemeinsam zu frühstücken. Der Wirt des N13 hat dann eine seiner legendären Aktionen geplant: Einen großen Frühstückstisch auf der Terrasse mit Platz für 80 Leute. 66 feste Zusagen gibt es für den Termin auf Facebook, weitere zwölf haben sich persönlich bei Robert Meinecke angemeldet. Es sieht also so aus, als könnte es voll werden.

„Ich habe diese Idee schon lange und freue mich, sie jetzt in die Tat umzusetzen“, erklärt der gebürtige Berliner auf Nachfrage. Zum ersten Mal gesehen hat er ein solches Ereignis bei der Bunten Republik Neustadt in Dresden, wo sich regelmäßig Anwohner während des alternativen Straßenfestes in der Äußeren Neustadt auf dem Martin-Luther-Platz versammeln und Tische sowie Kaffee von den Organisatoren gestellt bekommen. Eine Bäckerei in der Nähe sponsert dann Brötchen für alle.

Ganz ähnlich soll das auf dem Untermarkt funktionieren. Das N 13 stellt Kaffee, Tische und Stühle, das Café Herzstück und die Bäckerei Tschirch steuern ihrerseits Leckereien bei. Nur den Belag und Aufstriche für die Brötchen müssen die Gäste selbst mitbringen. „Mein Grundgedanke ist: mitbringen und teilen“, kommentiert Robert Meinecke.

Dass die Görlitzer Version auch so groß wird wie die in der Neustadt, dazu könnte beitragen, dass der Förderverein des Theaterfestivals Viathea sich auch zum Frühstück angemeldet hat. Das Fest endet zwar offiziell am Sonnabend mit der Versteigerung von zwei Freikarten zum „Notenflüsterer“ mit Theaterführung. Aber bei dem Frühstück lässt der Verein das diesjährige Spektakel ganz gemütlich ausklingen.

In vorigen Jahren gab es dazu einen Brunch mit dem Café Kränzel, der in diesem Jahr nicht stattfindet. Unabhängig von Robert Meinecke hatte sich der Verein überlegt, ein Mitbring-Frühstück zu organisieren. Als Robert Meinecke just einen Tag später seinen Plan auf Facebook publik machte, hat sich Anna Nerlich aus dem Förderverein sofort mit ihm in Verbindung gesetzt. Mittlerweile ist klar: Auch einige Vereinsmitglieder wollen sich an der großen Tafel niederlassen: Anna Nerlich weiß von rund 15 Zusagen. „Ich denke, wir werden noch Tische anbauen“, sagt sie, „aber wir bekommen die Leute schon unter.“ Die Tische könnten aus dem nahen Vereinsbüro am Fischmarkt kommen. Anna Nerlich gibt außerdem zu bedenken, dass ja nicht jeder Gast zwei Stunden am Frühstückstisch sitzenbleiben werde.

Auch einen Preis verleiht der Förderverein noch am Sonntag. Die Off-Künstler bekommen in diesem Jahr ein eigenes Programm und eine eigene Jury, deren Votum dann verkündet wird. Der Publikumspreis wird noch später verliehen – Stimmabgabe dafür ist bis Mittwoch im Internet möglich.