SZ +
Merken

Gartencenter baut am Mammutpark

Jörg Kohout möchte der Stadt Elstra fünf Hektar Bauland abkaufen. Nun wird verhandelt.

Teilen
Folgen
NEU!
© privat

Von Manuela Paul

Noch wird fleißig im Außengelände des Prietitzer Gartencenters gebuddelt. Gärtnermeister Jörg Kohout und sein Team haben sich dem letzten Eckchen der großflächige Schauanlage angenommen. In ein paar Tagen wird sich der etwa 3 000 Quadratmeter große Schaugarten mit einem weiteren bepflanzten Areal präsentieren, in dem die Gartenbauexperten zeigen, was alles möglich ist. Mit viel Liebe zum Detail.

Der Firmenchef freut sich schon darauf. Immerhin geht sein vor gut drei Jahren in Angriff genommenes Konzept auf. Der Gärtnermeister hat sein Gartencenter nämlich umgestaltet, damit die Kunden nicht mehr nur nach Prietitz kommen, um Pflanzen & Co. zu kaufen, sondern auch, um sich Anregungen für die eigene Gartengestaltung zu holen und die liebevoll gestaltete Anlage zu genießen. Zum Beispiel bei Events, wie der Frühsommerparty am 20. Mai, bei der auch Jolly Jumper spielt.

Erlebnisgarten soll entstehen

Damit habe er den Nerv der Leute getroffen, resümiert Jörg Kohout. Deshalb will er jetzt noch einmal beträchtlich investieren und gegenüber seines Gartencenters einen Erlebnis- und Freizeitgarten errichten. Die Stadt Elstra hatte das etwa fünf Hektar große Areal am Lerchenberg zweimal öffentlich zum Kauf ausgeschrieben, so Bürgermeister Frank Wachholz. Der Prietitzer Gärtnermeister bekundete als einziger Kaufinteresse. In seiner jüngsten Sitzung ermächtigte der Stadtrat die Verwaltung deshalb, mit Jörg Kohout Kaufverhandlungen zu führen, einen entsprechenden städtebaulichen Vertrag auszuarbeiten und beim Notar unterschreiben zu lassen. Gleichzeitig möchte die Stadt von der Firma Kohout ein etwa 6 000 Quadratmeter großes Grundstück im Prietitzer Ortskern kaufen, um Entwicklungsspielräume – unter anderem auch für Wohnbebauung – zu haben, so der Bürgermeister.

Ursprünglich war das betreffende Gebiet am Lerchenberg von der damals noch eigenständigen Gemeinde Prietitz als Mischgebiet geplant worden. Nach der Eingemeindung wurde die Vermarktung nicht weiter verfolgt. Wahrscheinlich auch wegen der Erschließungskosten, für welche die Stadt in Vorleistung gehen müsste. Die würden sich im sehr hohen sechsstelligen Bereich bewegen, weiß der Bürgermeister. Diese Kosten müsste die Stadt dann auf die jeweiligen Grundstückspreise umlegen. Das Risiko, diese Gelder wieder einzuspielen, sei einfach zu groß. Deshalb habe sich der Stadtrat für einen Verkauf entschieden.

Gartencenter als Inspirationsort

Das kommt Jörg Kohout entgegen. Der kreative Gärtnermeister hat nämlich eine Menge Ideen, die er gern umsetzen würde. In Sachen Garten beobachtet der Prietitzer seit ein paar Jahren eine neue Entwicklung. Es gebe immer mehr Kunden, die nach Garten-Design und Gestaltungskonzepten fragen. Nicht mehr nur das Haus, auch der Garten soll ein harmonisches Bild geben. Das gehe bis hin zum Setzen von Effekten mittels Licht. Fachmännische Beratung sei gefragter denn je. Diesem Trend wollen sich Kohuts stellen und ihr Gartencenter zu einem Inspirationsort mit verschiedenen Themengärten, Gastronomie mit eigenen saisonalen Produkten, Spiel- und Beschäftigungsangeboten für Kinder und vielleicht sogar einem kleinen Biomarkt ausbauen. Das Konzept, welches der Gärtnermeister entwickelt und auch den Stadträten schon vorgestellt hat, ist proppevoll mit kreativen Gedanken. Er hat auch schon einen neuen Namen für sein Schaugelände. Mammutpark soll es künftig heißen. Namensgeber sind zwei stattliche Mammutbäume, die seinerzeit bereits Jörg Kohouts Vater pflanzte. Überhaupt sollen auch urzeitliche Gewächse wie Baumfarne oder Zedern in dem neuen Erlebnis- und Freizeitgarten stärker in Szene gerückt werden. Und sicher wird es dort dann auch eine Mammutrutsche für Kinder geben.

Doch bis dahin bleibt dem Prietitzer eine Menge Arbeit. Derzeit existiert am Lerchenberg nämlich nur Feld. Das müsse man einteilen. Wege, Frei- und Pflanzflächen sowie Standorte für künftige Gebäude anlegen. Und dann Stück für Stück gestalten. So, wie er es bereits im jetzigen Schaugarten praktizierte. Sein Ziel ist es, einen angenehmen Ort zu schaffen, an dem man Eindrücke von Garten, Pflanzen und Landschaft auf sich wirken lassen kann, Inspiration bekommt, aber auch etwas erleben kann. Quasi ein Ausflugsziel, welches gern angesteuert wird. „Die Leute sollen sich bei uns vor allem wohl fühlen.“