Jana Ulbrich
Eine frische Brise weht über den See. Der Wind lässt das Wasser wogen. Die Wellen schlagen an den hellen Sandstrand. Wind und Wellen geben uns hier am Geierswalder See glatt das Gefühl, wir seien am Meer. Für Surfer und Segler sind solche Bedingungen ideal. Aber auch für uns?
Hier wartet Spaß auf dem Wasser
Wir wollen heute das Stand-up-Paddling ausprobieren. Das „Stehend-Paddeln“ ist ein neuer Trendsport aus den USA, bei dem man auf einem überdimensionalen Surfbrett steht und mit einem Stechpaddel übers Wasser stakt. Sieht ja ganz lässig aus! „Das ist es auch“, verspricht uns Klaus Renner, der Chef der Wassersportschule am Geierswalder See. Bei ihm kann man das Stand-Up-Paddling lernen.
Von wegen lässig! Zuerst einmal ist das eine ganz schön wacklige Angelegenheit auf diesem Brett. Vor allem bei dem Wellengang! „Du musst mittig auf dem Brett stehen. Die Füße schulterbreit. Leicht in die Knie gehen. Und den Körper spannen.“ Klaus Renners wohlgemeinte Hinweise sollte man ernst nehmen, wenn man oben bleiben und nicht im Wasser landen will.
Das Obenbleiben ist anfangs schwieriger als das Paddeln selbst. Das lange Stechpaddel zu bedienen ist kein Problem. Es sieht aus wie eine große Seehundflosse. Man muss es nur richtig herum halten – schon gleitet das Brett nach links, wenn man das Paddel durchzieht, und es gleitet nach rechts, wenn man es mit leichtem Gegendruck gerade ins Wasser hält. Das ist wirklich kinderleicht, so wie Klaus Renner uns das versprochen hat. Vorausgesetzt, man spannt den Körper richtig an und schafft es, die Wellen auszubalancieren.
Gerade diese Körperspannung, die man braucht, um auf dem Brett stehen zu können – je größer der Wellengang, umso fester muss sie sein – die soll diesen Sport auch so unglaublich gesund machen. Stand-Up-Paddling ist ein ideales Ganzkörpertraining, verrät uns Klaus Renner, ein richtiges Work-out-Programm mit Spaßfaktor, das wie nebenbei Kraft, Ausdauer und Koordination fördert. In den USA ist SUP, so die Abkürzung, der neue Fitnesskult, in Berlin treffen sich die Stehend-Paddler auf der Spree.
Leichter zu lernen als Segeln
Florian aus Welzow macht das hier auch gerade zum ersten Mal. Er kann das auf Anhieb und findet gleich richtig Spaß daran. Dabei fährt er auch noch seine Schwester Vivian übern See spazieren, die aufs Paddeln keine Lust hat und sich lieber auf dem Brett ein bisschen sonnt. Groß genug ist es ja auch für zwei. Wer das Stehend-Paddeln einmal drauf hat, der kann mit dem Brett tatsächlich ganz lässig übers Wasser fahren. Auch das ist ein Vorteil der neuen Trendsportart. SUP lässt sich viel leichter lernen als Segeln, Surfen oder Wasserski fahren. Auch Kinder können schon gut auf dem Brett stehen – eine ideale Abwechslung also für einen bewegten Sommertag am See.
Nach einer Stunde auf dem Brett merken wir die angespannten Muskeln. Wie gut tut da jetzt eine Runde im Wasser. Wir schwimmen hinaus in den wunderbaren, glasklaren See. Das Wasser ist einfach herrlich! Gemütlich sitzen wir dann zwischen Palmen an der Strandbar und gönnen uns ein Softeis, das hier das beste weit und breit sein soll. Vielleicht steigen wir ja auch noch mal für eine Stunde auf die Bretter?
Die Ausleihe für die erste Stunde Stand-Up-Paddling kostet 10 Euro, für jede weitere Stunde zahlt man weniger. Anmelden muss man sich nicht.