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Ganz in Weiß

Schnee sorgte am Donnerstag für beste Wintersportbedingungen. Der Wetterdienst sagt Schockkälte für Freitag voraus.

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© Dirk Zschiedrich

Anja Weber

Sebnitz. Endlich ist reichlich Schnee da. Auf den haben vor allem die Wintersportler im Landkreis gewartet. Und in den nächsten Tagen kommen die auch noch weiter auf ihre Kosten. Denn, der Schnee bleibt vorerst liegen, und zwar „schockgefrostet“. Zumindest bis Sonntag sagt der Deutsche Wetterdienst eiskalte Temperaturen voraus. Des einen Winterfreude, kann aber auch des anderen Leiden sein. Denn vor allem glatte oder auch verwehte Straßen hatten den Kraftfahrern am Donnerstag ziemlich zugesetzt. Und es ging aufgrund der zum Teil schlechten Straßenverhältnisse nur langsam voran oder eben gar nicht. So blieb zum Beispiel der erste Bus nach Hinterhermsdorf im Schnee stecken. „Alle anderen Linien konnten bedient werden. Die Busse sind gefahren, wenn auch vereinzelt mit etwas Verspätung. Doch das ist bei dem Wetter normal“, sagt Peter Petters vom Busbetriebshof Sebnitz der Oberelbischen Verkehrsgesellschaft. Straßen mussten aufgrund von Schneeverwehungen oder Unfällen wie andernorts im Landkreis nicht gesperrt werden. Und so geht es mit dem Wetter weiter:

Grundstückseigentümer hatten weniger zu lachen. Roland Frind von der Pension Johannistal in Sebnitz räumt seinen Parkplatz.
Grundstückseigentümer hatten weniger zu lachen. Roland Frind von der Pension Johannistal in Sebnitz räumt seinen Parkplatz. © Dirk Zschiedrich
Die Weihnachtsferien sind leider ohne Schnee zu Ende gegangen. Deshalb nach der Schule raus wie Emilio, der die Rodelbahn im Sebnitzer Räumicht testet.
Die Weihnachtsferien sind leider ohne Schnee zu Ende gegangen. Deshalb nach der Schule raus wie Emilio, der die Rodelbahn im Sebnitzer Räumicht testet. © Dirk Zschiedrich
Der Winterdienst war zwar im Dauereinsatz, konnte aber eben nicht überall gleichzeitig sein. Und so waren manche Straße schwer zu befahren.
Der Winterdienst war zwar im Dauereinsatz, konnte aber eben nicht überall gleichzeitig sein. Und so waren manche Straße schwer zu befahren. © Dirk Zschiedrich

Der Winter rund um Sebnitz

Winterdienste sind überall im Dauereinsatz

Mit dem morgendlichen Schneeschieben war es am Donnerstag nicht getan. Die Winterdienste hatten auch tagsüber viel zu tun, wie zum Beispiel die Bauhofmitarbeiter von Hohnstein. Diese erledigen den Winterdienst auf Gemeindestraßen selbst. „Wir tun unser bestes“, sagt Bürgermeister Daniel Brade (SPD). Im Bauhof lagern noch 52 Tonnen Sals lose und 24 Tonnen in Säcken sowie zehn Tonnen Splitt.

Temperaturen fallen weit unter den Gefrierpunkt

Die Meteorologen sagen Eiseskälte voraus. Am Freitag liegen in der Region tagsüber die Höchsttemperaturen bei Minus elf Grad, gefühlt sind das Minus 17 Grad. Darüber hinaus fällt von mittags bis zum Abend hin Schnee. Die Temperaturen sinken dann nachts auf minus 15°C ab. Das fühlt sich dann wie minus 22 Grad an. Und es geht noch kälter. Am frühen Sonnabendmorgen könnte das Thermometer gar minus 18 Grad anzeigen. Die Tageshöchstwerte am Sonnabend sollen laut Wetterdienst dann bei etwa minus neun Grad liegen. In der Nacht zum Sonntag könnte es dann auch wieder etwas schneien. Am Sonntag ist es dann mit der sibirischen Kälte schon wieder vorbei und die Höchsttemperaturen klettern immerhin auf Minus vier Grad. Da sind dann auch wieder weitere Schneefälle angesagt. Vor allem auf den Straßen könnte es spiegelglatt werden.

Zuletzt war es 2009 ähnlich kalt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Am 18. Dezember 2009 wurden zum Beispiel in Dippoldiswalde-Reinberg als kältester Ort Minus 25,2 Grad gemessen.

Menschen mit Herzleiden sollten vorsichtig sein

Für Menschen mit einer Vorerkrankung am Herzen kann die Kälte lebensgefährlich werden. Denn bei niedrigen Temperaturen ziehen sich die Gefäße zusammen, um den Wärmeverlust des Körpers zu minimieren und verengen sich dadurch. Das Herz muss mehr Kraft aufwenden, um das Blut gegen den erhöhten Widerstand in die Blutgefäße zu pumpen. Experten raten, dass Betroffene generell im Winter auf körperliche Anstrengungen mit Spitzenbelastungen verzichten, zum Beispiel etwa die Schippe beim Schneeräumen lieber nur halb voll nehmen.

Busse stehen warm, Kraftfahrer müssten vorbereitet sein

Temperaturen in so hohen Minusbereichen setzen der Technik ordentlich zu. Und damit die funktioniert, wurde im Busbetriebshof Sebnitz zum Beispiel Vorsorge getroffen. Jedes Fahrzeug ist mit Splitt und Streusalz ausgestattet. Zusätzlich gibt es noch einen Defroster-Spray, falls die Scheiben doch einmal zueisen, sagt Peter Petters vom Busbetriebshof. Und alle Busse sind mit neuen Winterreifen ausgestattet auch auf den Vorderachsen. Das sei sehr wichtig. Die Busse früher starten müsse man nicht, da alle in einer beheizten Garage stehen.

Wer in den nächsten Tagen auf das Auto angewiesen ist, sollte ebenfalls einiges beachten. Die Pressestelle des ADAC hält einige Tipps parat. So sollten Kraftfahrer schon vor strengem Frost Fahrzeugelektrik und Batterie checken lassen, denn sie versagen bei Kälte, Feuchtigkeit und Schmutz besonders häufig den Dienst. Damit die Türen nicht zufrieren, können die Dichtungen mit Gummipflegemittel bearbeitet werden. Außerdem soll die Wirksamkeit von Kühlerfrostschutz sowie das Frostschutzmittel in der Scheibenwischanlage überprüft werden.

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