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Gallschützer Wehrleiter wirft hin

Dieter Kroschke gibt persönliche Gründe und Querelen als Gründe an. Die Gemeindefeuerwehr ist jetzt ohne Führung.

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© Feuerwehr

Von Natasha Allner

Großweitzschen. Dieter Kroschke schmeißt nach 30 Jahren seinen Posten als Leiter der Gallschützer Ortswehr hin. Am Sonntag bei der Jahreshauptversammlung quittierte er gleichzeitig seinen Posten als stellvertretender Gemeindewehrleiter. Nach dem erst kürzlich erfolgten Rücktritt von Dietmar Sommerfeld als Gemeindewehrleiter steht die Großweitzschener Gesamtwehr bis zur Neuwahl im März ohne Führung da. „Das Leben geht weiter. Ich bleibe den Gallschützern als Kamerad erhalten und werde mich bei Festen und Feierlichkeiten einbringen“, verspricht der scheidende Ortswehrchef.

Er gibt für den Rücktritt persönliche Grüne und „Querelen“ in den Wehren an. Zudem fühle sich Kroschke „nicht mehr richtig gewollt“, ihm fehle die Rückendeckung: „Ende August hat sich das in Gallschütz zugespitzt.“ Die Entscheidung sei dann im Urlaub gereift und durch Entwicklungen in den vergangenen zwei, drei Wochen spruchreif geworden – „eskaliert durch den Austritt Sommerfelds“.

So kurzfristig keine Neuwahl möglich

Großweitzschens Bürgermeister Ulrich Fleischer (parteilos) wurde von Kroschke am Freitag informiert – mit Rücktrittsdatum 10. Januar. Laut Feuerwehrsatzung könne so kurzfristig keine Neuwahl erfolgen, sondern nur eine Ernennung zum Ortswehrchef. Fleischer bedauerte, dass das „sonst erfolgreiche vergangene Jahr so unrühmlich endet“, dankte Dieter Kroschke für das langjährige Engagement.

Der Gemeindechef hatte bereits beim stellvertretenden Ortswehrleiter vorgefühlt: Lukas Gruhl übernimmt bis zur regulären Neuwahl der Ortswehrleitung, welche nach der Wahl der Gemeindewehrleitung voraussichtlich im Sommer dieses Jahres erfolgen wird, das Amt des Gallschützer Ortswehrleiters. Der 35-Jährige engagiert sich seit 1996 in der Wehr, die vergangenen zehn Jahre als Stellvertreter. Der hauptberufliche Kundenberater in einem Döbelner Autohaus wird zukünftig von Gerätewart Mario Schlicke vertreten.

Letztmalig hatte die Ortswehr ihre Leitung 2012 für fünf Jahre gewählt. Derzeit sind 14 Kameraden aktiv. Im vergangenen Jahr gab es 25 Alarmierungen für die Großweitzschener Gemeindewehr, Gallschütz erhielt zehn Alarmierungen. „Meist in Richtung Mockritz und das Gewerbegebiet“, so Kroschke. Vorrangig hatten die Kameraden umgestürzte Bäume zu beseitigen. Dazu kamen Hänger- und Silo-Brände, Einsätze im Klinikum Hochweitzschen und Niederranschütz. Der letzte Einsatz führte die Gallschützer am 30. Dezember zu einem schweren Verkehrsunfall zur B 169.