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Gabriel verteidigt „Stinkefinger“

SPD-Chef Sigmar Gabriel hat seine „Stinkefinger“-Geste gegenüber rechten pöbelnden Demonstranten bei einem Auftritt in Salzgitter verteidigt.

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Berlin. SPD-Chef Sigmar Gabriel hat seine „Stinkefinger“-Geste gegenüber rechten pöbelnden Demonstranten bei einem Auftritt in Salzgitter verteidigt. „Ich habe nur einen Fehler gemacht, ich habe nicht beide Hände benutzt“, sagte er im ZDF-Sommerinterview, das am Sonntagabend ausgestrahlt wird.

Gabriel hatte der Gruppe Mitte August in Salzgitter den Mittelfinger gezeigt, nachdem ihn diese als „Volksverräter“ beschimpft und auf seinen Nazi-Vater Bezug genommen hatten. Ein Video dazu war im Internet aufgetaucht.

In einer Antwortmail aus der SPD-Zentrale auf Nachfragen von Bürgern hieß es später: „Natürlich hält auch Sigmar Gabriel die Geste nicht für eine angemessene Form der Alltagskommunikation. Aber die war mit brüllenden und offenbar gewaltbereiten Neonazis auch nicht möglich.“ Diese hätten jeden Gesprächsversuch niedergeschrien. (dpa)

Berühmte Stinkefinger

Jugendlichen, die den damaligen NRW-Ministerpräsidenten Wolfgang Clement mit der Finger-Geste auf der Weltausstellung in Hannover begrüßten, antwortete der Ex-SPD-Politiker im Oktober 2000  fröhlich mit derselben Gebärde.
Jugendlichen, die den damaligen NRW-Ministerpräsidenten Wolfgang Clement mit der Finger-Geste auf der Weltausstellung in Hannover begrüßten, antwortete der Ex-SPD-Politiker im Oktober 2000 fröhlich mit derselben Gebärde.
Auf der Titelseite des Magazins der „Süddeutschen Zeitung“ war im September 2013 der damalige SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück mit ausgestrecktem Mittelfinger zu sehen. Das Foto entstand im Rahmen einer Serie, in der nonverbal, also mit Gestik und Mimik, auf Fragen geantwortet werden musste. Steinbrück war in Anspielung auf den holprigen Start seines Wahlkampfes gefragt worden: „Pannen-Peer, Problem-Peer, Peerlusconi - um nette Spitznamen müssen Sie sich keine Sorgen machen, oder?“ Daraufhin zeigte er den sogenannten Stinkefinger.
Auf der Titelseite des Magazins der „Süddeutschen Zeitung“ war im September 2013 der damalige SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück mit ausgestrecktem Mittelfinger zu sehen. Das Foto entstand im Rahmen einer Serie, in der nonverbal, also mit Gestik und Mimik, auf Fragen geantwortet werden musste. Steinbrück war in Anspielung auf den holprigen Start seines Wahlkampfes gefragt worden: „Pannen-Peer, Problem-Peer, Peerlusconi - um nette Spitznamen müssen Sie sich keine Sorgen machen, oder?“ Daraufhin zeigte er den sogenannten Stinkefinger.
Der ZDF-Entertainer Jan Böhmermann behauptete im März 2015, ein umstrittenes Video mit dem griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis gefälscht zu haben. Der ARD-Sonntagstalk "Günther Jauch" hatte den Politiker mit einem alten YouTube-Video konfrontiert. Der Boulevard war erregt. Auf einem Festival in Kroatien 2013 zeigte Varoufakis demnach Deutschland den Stinkefinger, als er einen Vortrag über die Schuldenfrage hielt. Varoufakis sprach bei Jauch von einer Manipulation. Böhmermann bluffte danach unter dem Motto "#Varoufake" in alle Richtungen: "Die Unterstellung, dass das Video ein von uns manipulierter Fake-Fake-Fake-Fake-Fake sei, ist absolut haltlos. Niemals würden wir die notwendige journalistische Debatte über einen zwei Jahre alten, aus dem Zusammenhang gerissenen Stinkefinger und all diejenigen, die diese Debatte ernsthaft öffentlich führen, derart skrupellos der Lächerlichkeit preisgeben."
Der ZDF-Entertainer Jan Böhmermann behauptete im März 2015, ein umstrittenes Video mit dem griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis gefälscht zu haben. Der ARD-Sonntagstalk "Günther Jauch" hatte den Politiker mit einem alten YouTube-Video konfrontiert. Der Boulevard war erregt. Auf einem Festival in Kroatien 2013 zeigte Varoufakis demnach Deutschland den Stinkefinger, als er einen Vortrag über die Schuldenfrage hielt. Varoufakis sprach bei Jauch von einer Manipulation. Böhmermann bluffte danach unter dem Motto "#Varoufake" in alle Richtungen: "Die Unterstellung, dass das Video ein von uns manipulierter Fake-Fake-Fake-Fake-Fake sei, ist absolut haltlos. Niemals würden wir die notwendige journalistische Debatte über einen zwei Jahre alten, aus dem Zusammenhang gerissenen Stinkefinger und all diejenigen, die diese Debatte ernsthaft öffentlich führen, derart skrupellos der Lächerlichkeit preisgeben."
Bei der Shorttrack-Europameisterschaft in Dresden 2014 zeigte der Holländer Sjinkie Knegt (rechts) dem siegreichen russischen Staffel-Schlussläufer Victor An (links) beide Mittelfinger. Eine obszöne Geste mit Folgen: Knegt büßte seine Silbermedaille ein.
Bei der Shorttrack-Europameisterschaft in Dresden 2014 zeigte der Holländer Sjinkie Knegt (rechts) dem siegreichen russischen Staffel-Schlussläufer Victor An (links) beide Mittelfinger. Eine obszöne Geste mit Folgen: Knegt büßte seine Silbermedaille ein.
Beim Spiel des FC Erzgebirge Aue gegen den FC Carl Zeiss Jena am 12. November 2006 im Auer Erzgebirgsstadion verließ Jenas Holger Hasse nach einer Roten Karte das Feld und zeigt den ihn verspottenden Auer Fans den Mittelfinger. Hasse hatte in der vorhergehenden Spielzeit noch in Aue gespielt.
Beim Spiel des FC Erzgebirge Aue gegen den FC Carl Zeiss Jena am 12. November 2006 im Auer Erzgebirgsstadion verließ Jenas Holger Hasse nach einer Roten Karte das Feld und zeigt den ihn verspottenden Auer Fans den Mittelfinger. Hasse hatte in der vorhergehenden Spielzeit noch in Aue gespielt.