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Fußweg wird verlängert

Für den zu steilen Gehweg am Brückenplatz gibt es eine Lösung – für den Abschnitt an der Döbelner Straße angeblich auch.

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© Dietmar Thomas

Von Heike Heisig

Roßwein. Der beharrliche Einsatz des Behindertenbeirates Roßwein für Barrierefreiheit auf den neu gestalteten Staatsstraßenabschnitten in der Innenstadt scheint sich auszuzahlen. Am Dienstag hat es ein Treffen zwischen dem Vorstand des Beirates und der Bundestagsabgeordneten Veronika Bellmann (CDU) gegeben. Nachdem sieht Peter Krause, einer der Vorsitzenden, die angesprochenen Kritikpunkt auf einem guten Weg. Das treffe auch auf die ins Stocken geratene Zusammenarbeit zwischen Beirat, Stadtverwaltung und Landesamt für Straßenbau und Verkehr zu. Bei der Freigabe der neu ausgebauten Döbelner Straße hatten sich die Mitglieder des Behindertenbeirates an eine der Schwachstellen gestellt – den Fußweg vorm Friseurgeschäft Thiele an der Döbelner Straße. Doch außer Bürgermeister Veit Lindner (parteilos) hörte sich an diesem Tag niemand die Bedenken der Räte an, dass Rollstühle an dieser Stelle kippen könnten, weil die zulässig Neigung fast um das Doppelte überschritten wird. Darauf hat der Behindertenbeirat schon seit April aufmerksam gemacht.

An ihrem Infostand auf dem Roßweiner Markt hat auch Veronika Bellmann von den Problemen der Nutzer der neuen Gehwege gehört. „Die müssen alle Interessen berücksichtigen“, forderte die CDU-Frau daraufhin beim zuständigen Landesamt für Straßenbau und Verkehr. Im Vorfeld hatte sich schon SPD-Landtagsabgeordneter Henning Homann eingeschaltet und sich um Lösungen bemüht. „Es ist wenig erfreulich, dass es erst solcher Initiativen bedurfte und die Beschwerden des Behindertenrates sozusagen nur über Umwege Gehör fanden“, meint Veronika Bellmann.

Ihr habe der Niederlassungsleiter des Landesamtes Michael Stritzke zugesichert, dass die nötigen Änderungen an der Döbelner Straße und auch an der Ecke Dresdener Straße/Brückenplatz schnell in die Planungen aufgenommen und im zweiten Quartal 2018 erledigt werden.

Die Lösung für den barrierefreien Eingang zum Brückenplatz sieht so aus, dass der relativ steile Fußweg von der Muldenbrücke in Richtung Markt um bis zu fünf Meter verlängert wird, um die Querneigung zu lindern. Damit fällt die Einmündung zum Brückenplatz schmaler aus. Deshalb dürfen Lastwagen künftig nicht mehr nach rechts auf den Brückenplatz abbiegen. Auf der Seite der Bäckerei müssen noch einmal eine kleine Pflasterfläche und der Bord neu aufgenommen werden. „Die eigentlichen Änderungen gibt es auf der Fleischerei-Seite“, teilt Isabel Siebert vom Landesamt mit. Die Verlängerung des Gehweges werde genutzt, um die Idee der Stadt Roßwein zum Umbau des Brückenplatzes aufzugreifen.

Der Bord soll künftig in den Brückenplatz hineinragen, um das Senkrechtparken vor der Fleischerei auch baulich deutlich zu mache. „Die Treppe neben der S 34 zur Fleischerei wird angepasst und barrierefrei ausgestattet“, erklärt Isabel Siebert weiter. Das heißt, es gibt einmal kontrastierende Treppenstufen, ein Geländer mit Handlauf und ein sogenanntes Aufmerksamkeitsfeld oben und unten an der Treppe. Solche Felder sind vor den neuen Ampelanlagen an der Döbelner Straße sowie in der barrierefreien Bushaltestelle an der Herrmannstraße zu finden. Darauf sind vor allem diejenigen Sehgeschädigten angewiesen, die mit einem Langstock unterwegs sind. „Ob diese Lösung genauso umgesetzt werden kann, müssen noch die Planer klären“, teilt das Landesamt mit.

Wie die Lösung für die Döbelner Straße aussehen kann, dazu wollen sich weder die Behörde noch Peter Krause oder Veronika Bellmann äußern. Sie warten noch darauf, dass das Protokoll vom Gespräch am 2. November allen Beteiligten zugegangen ist. Möglicherweise gibt es aber schon Informationen zum Stadtrundgang. Zu dem lädt der Behindertenbeirat für Donnerstag, 9. November, alle Interessierten ein. Ab 15.30 Uhr (Treff Markt) soll die Döbelner- und Dresdener Straße daraufhin getestet werden, wie sie mit Kinderwagen, Rollator und Rollstuhl sowie als Seh- und Hörgeschädigter zu nutzen sind.