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Für MZ ist endgültig Schluss

Die Motorenwerke Zschopau haben keine Zukunft mehr. Jetzt hat auch die Restmannschaft die Kündigung bekommen.

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Dresden/Hohndorf. Die Sanierung des insolventen einstigen Motorradbauers MZ aus Hohndorf bei Zschopau ist gescheitert. Trotz der mehr als 30 Gespräche und Werksbesichtigungen mit zum Teil namhaften potenziellen in- und ausländischen Investoren sei keine Lösung gefunden worden, teilte Insolvenzverwalter Christoph Junker am Dienstag in Dresden mit. Für einen Neuanfang hätte ein Millionen-Betrag investiert werden müssen – bei unsicherer Perspektive. „Dazu war keiner der Interessenten bereit“, sagte Junker.

MZ gehörte einst zu den größten Motorradherstellern der Welt. Zu DDR-Zeiten lieferten die Motorenwerke jährlich bis zu 85.000 Maschinen in 100 Länder. Im Herbst 2008 stellte der damalige Eigentümer Hong Leong Industries aus Malaysia die Motorradproduktion wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten ein. Im Frühjahr 2009 kaufte der frühere Rennfahrer Martin Wimmer zusammen mit seinem Kollegen Ralf Waldmann MZ. Er musste im September 2012 Insolvenz anmelden. Wimmer erhob zu Jahresbeginn schwere Vorwürfe gegen Junker und die Hausbank. Die Schulden von MZ seien zu hoch und das Vermögen zu niedrig angesetzt worden, hieß es damals. Der Hausbank warf Wimmer vor, ein in Aussicht gestelltes Darlehen überraschend abgelehnt zu haben.

Junker zufolge haben die meisten der zuletzt noch 20 Mitarbeiter ihre Kündigung erhalten. Nur wenige von ihnen würden im Ersatzteilgeschäft unterkommen, hieß es. Derzeit werde noch an der Endmontage von 35 Elektrodreirädern für die Schweizer Post gearbeitet. (dpa)