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Für die Ehre

Freital hat 50 Ehrenamtler auf Schloss Burgk ausgezeichnet. Ohne sie würde das Stadtleben nicht funktionieren.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Tobias Winzer

Freital. Die Zahlen sind beeindruckend. In etwa 120 Vereinen und Initiativen engagieren sich Menschen in Freital ehrenamtlich. Geht man davon aus, dass es durchschnittlich in jedem Verein und bei jeder Initiative fünf Engagierte und zusätzlich noch ein paar ehrenamtliche Einzelkämpfer gibt, kann man locker von mindestens 500 Ehrenamtlern in Freital ausgehen.

Ehrenamtler berichten, wofür sie sich engagieren

Für den Erhalt einer Bibliothek Karin Kauer (68), Rentnerin: Ich engagiere mich seit dem Frühjahr dieses Jahres in der Bibliothek Zauckerode. Schon seit Jahren bin ich Nutzerin der Bücherei. Als im Raum stand, dass die Bibliothek geschlossen werden soll, habe ich mich mit anderen für deren Erhalt eingesetzt. Die Bibliothek ist für viele Leute wie eine Familie. Es gibt Menschen, die einen weiten Weg auf sich nehmen, um sie zu nutzen. Mein Ziel ist es, dass die Bibliothek weiter bestehen bleiben kann und ein Treffpunkt für die Bürger ist. Damit das klappt, helfe ich nun zwei bis drei Stunden ehrenamtlich bei der Ausleihe mit. Als ich noch berufstätig war, hätte ich dafür sicher keine Zeit gehabt. Aber als Rentnerin kann ich mir das gut einrichten. Karl-Ludwig Oberthür
Für den Erhalt einer Bibliothek Karin Kauer (68), Rentnerin: Ich engagiere mich seit dem Frühjahr dieses Jahres in der Bibliothek Zauckerode. Schon seit Jahren bin ich Nutzerin der Bücherei. Als im Raum stand, dass die Bibliothek geschlossen werden soll, habe ich mich mit anderen für deren Erhalt eingesetzt. Die Bibliothek ist für viele Leute wie eine Familie. Es gibt Menschen, die einen weiten Weg auf sich nehmen, um sie zu nutzen. Mein Ziel ist es, dass die Bibliothek weiter bestehen bleiben kann und ein Treffpunkt für die Bürger ist. Damit das klappt, helfe ich nun zwei bis drei Stunden ehrenamtlich bei der Ausleihe mit. Als ich noch berufstätig war, hätte ich dafür sicher keine Zeit gehabt. Aber als Rentnerin kann ich mir das gut einrichten. Karl-Ludwig Oberthür
Für den Bau eines Fahrrad-Parcours Manuel Kindler (26), Lagerist: Bereits seit etwa zwei Jahren setze ich mich mit anderen Leuten für den Bau eines Bike-Parks im sogenannten Birkenwäldchen ein. Obwohl es immer wieder kleine Rückschläge gibt, finde ich, dass wir in der Zeit schon sehr weit gekommen sind. Wir haben ein Konzept erarbeitet, Fördergelder wurden beantragt und wir sind als Sportler in die WSG Zauckerode eingetreten. Es könnte jetzt praktisch mit dem Bau losgehen. Derzeit hängen wir aber leider ein bisschen in der Luft, weil unklar ist, wem das Grundstück gehört. Ich arbeite als Lagerist bei Toom und das Engagement für den Bike-Park frisst viel Zeit. Dafür, dass alles eigentlich mit einem Hirngespinst angefangen hat, hat sich die Mühe aber auf jeden Fall gelohnt. Karl-Ludwig Oberthür
Für den Bau eines Fahrrad-Parcours Manuel Kindler (26), Lagerist: Bereits seit etwa zwei Jahren setze ich mich mit anderen Leuten für den Bau eines Bike-Parks im sogenannten Birkenwäldchen ein. Obwohl es immer wieder kleine Rückschläge gibt, finde ich, dass wir in der Zeit schon sehr weit gekommen sind. Wir haben ein Konzept erarbeitet, Fördergelder wurden beantragt und wir sind als Sportler in die WSG Zauckerode eingetreten. Es könnte jetzt praktisch mit dem Bau losgehen. Derzeit hängen wir aber leider ein bisschen in der Luft, weil unklar ist, wem das Grundstück gehört. Ich arbeite als Lagerist bei Toom und das Engagement für den Bike-Park frisst viel Zeit. Dafür, dass alles eigentlich mit einem Hirngespinst angefangen hat, hat sich die Mühe aber auf jeden Fall gelohnt. Karl-Ludwig Oberthür
Für bessere Bedingungen an einer Schule Lilian Brunner (55), Mitarbeiterin einer Selbsthilfeorg: Ich habe 2002 den Förderverein der Grundschule Glückauf mitgegründet und bin seit 2006 Vorsitzende. Mein Engagement begann, als mein Sohn in der Schule war. Er hat eine Behinderung und brauchte Förderung. Die Schule ist uns damals sehr entgegengekommen. Um etwas zurückzugeben, bin ich immer noch im Förderverein aktiv, obwohl mein Sohn längst aus der Grundschule raus ist. Besonders stolz bin ich auf die hohe Zahl der Mitglieder. Zwischen 100 und 120 Personen sind dabei. Dank der Mitgliedsbeiträge und Spenden konnten wir in den vergangenen Jahren zum Beispiel eine Schulbibliothek aufbauen oder Sportkleidung für die Schulmannschaft kaufen. Es macht mir Freude, etwas zu geben. Das ist für mich keine Arbeit. Karl-Ludwig Oberthür
Für bessere Bedingungen an einer Schule Lilian Brunner (55), Mitarbeiterin einer Selbsthilfeorg: Ich habe 2002 den Förderverein der Grundschule Glückauf mitgegründet und bin seit 2006 Vorsitzende. Mein Engagement begann, als mein Sohn in der Schule war. Er hat eine Behinderung und brauchte Förderung. Die Schule ist uns damals sehr entgegengekommen. Um etwas zurückzugeben, bin ich immer noch im Förderverein aktiv, obwohl mein Sohn längst aus der Grundschule raus ist. Besonders stolz bin ich auf die hohe Zahl der Mitglieder. Zwischen 100 und 120 Personen sind dabei. Dank der Mitgliedsbeiträge und Spenden konnten wir in den vergangenen Jahren zum Beispiel eine Schulbibliothek aufbauen oder Sportkleidung für die Schulmannschaft kaufen. Es macht mir Freude, etwas zu geben. Das ist für mich keine Arbeit. Karl-Ludwig Oberthür

Sie organisieren Vereinsarbeit, sie finanzieren Schulprojekte und sie sorgen dafür, dass Freital an vielen Ecken ein Stück lebenswerter wird. Am Freitagabend hat Oberbürgermeister Uwe Rumberg (CDU) deswegen einen Teil von ihnen auf Schloss Burgk zu einem Empfang eingeladen – als Zeichen der Wertschätzung, wie das Stadtoberhaupt sagte.

Es war die sechste Ehrenamtsveranstaltung in Folge. Wie in den vergangenen Jahren, hatte das Rathaus gemeinsam mit dem städtischen Koordinationsbüro für soziale Arbeit rund 100 Personen vorab für die Ehrung ausgewählt. Rund 50 davon folgten der Einladung. In diesem Jahr wurden unter anderem Mitglieder von Fördervereinen der Kitas und Schulen sowie der vier Jugendclubs aus Birkigt, Somsdorf, Hainsberg und Poisental ausgezeichnet. „Ihre Arbeit trägt nicht nur zu einem vielfältigen Leben für alle Generationen in Freital bei, sondern leistet auch Hilfestellung und Unterstützung für Menschen, denen es nicht immer gut geht“, so Rumberg. „Sie bereichern das soziale, kulturelle und sportliche Leben in der Stadt.“

Simone Lehmann, die das Koordinationsbüro leitet und die die Ehrenamtler beispielsweise bei bürokratischen Aufgaben unterstützt, sieht das Engagement als unverzichtbaren Bestandteil in Freital. „Vor allem, wenn es um das unmittelbare Umfeld der Menschen geht, ist das Ehrenamt Gold wert.“ Sie hat die Erfahrung gemacht, dass sich die Leute vor allem dann engagieren wollen, wenn es um möglichst konkrete Projekte vor Ort geht. Mit einer Ideenschmiede für die Entwicklung Potschappels versucht sie derzeit, solche konkreten Projekte zu entwickeln – gemeinsam mit Ehrenamtlern.

Dass das unbezahlte Engagement in den vergangenen Jahren nachgelassen hätte, kann Lehmann nicht beobachten. Es gebe vielmehr eine Wellenbewegung. Auffällig sei aber, dass sich vor allem diejenigen engagieren, die auch beruflich sehr stark eingespannt seien. „Es sind aber auch viele dabei, die gerade in Rente gegangen sind, und noch etwas tun wollen.“ Was man für mehr ehrenamtliches Engagement tun kann? Simone Lehmann hat auf diese Frage eine einfache Antwort. „Würdigen, würdigen, würdigen“, sagt sie. Deshalb seien solche Veranstaltungen wie die am vergangenen Freitag auch so wichtig.