Von Tobias Winzer
Freital. Die Zahlen sind beeindruckend. In etwa 120 Vereinen und Initiativen engagieren sich Menschen in Freital ehrenamtlich. Geht man davon aus, dass es durchschnittlich in jedem Verein und bei jeder Initiative fünf Engagierte und zusätzlich noch ein paar ehrenamtliche Einzelkämpfer gibt, kann man locker von mindestens 500 Ehrenamtlern in Freital ausgehen.
Ehrenamtler berichten, wofür sie sich engagieren
Sie organisieren Vereinsarbeit, sie finanzieren Schulprojekte und sie sorgen dafür, dass Freital an vielen Ecken ein Stück lebenswerter wird. Am Freitagabend hat Oberbürgermeister Uwe Rumberg (CDU) deswegen einen Teil von ihnen auf Schloss Burgk zu einem Empfang eingeladen – als Zeichen der Wertschätzung, wie das Stadtoberhaupt sagte.
Es war die sechste Ehrenamtsveranstaltung in Folge. Wie in den vergangenen Jahren, hatte das Rathaus gemeinsam mit dem städtischen Koordinationsbüro für soziale Arbeit rund 100 Personen vorab für die Ehrung ausgewählt. Rund 50 davon folgten der Einladung. In diesem Jahr wurden unter anderem Mitglieder von Fördervereinen der Kitas und Schulen sowie der vier Jugendclubs aus Birkigt, Somsdorf, Hainsberg und Poisental ausgezeichnet. „Ihre Arbeit trägt nicht nur zu einem vielfältigen Leben für alle Generationen in Freital bei, sondern leistet auch Hilfestellung und Unterstützung für Menschen, denen es nicht immer gut geht“, so Rumberg. „Sie bereichern das soziale, kulturelle und sportliche Leben in der Stadt.“
Simone Lehmann, die das Koordinationsbüro leitet und die die Ehrenamtler beispielsweise bei bürokratischen Aufgaben unterstützt, sieht das Engagement als unverzichtbaren Bestandteil in Freital. „Vor allem, wenn es um das unmittelbare Umfeld der Menschen geht, ist das Ehrenamt Gold wert.“ Sie hat die Erfahrung gemacht, dass sich die Leute vor allem dann engagieren wollen, wenn es um möglichst konkrete Projekte vor Ort geht. Mit einer Ideenschmiede für die Entwicklung Potschappels versucht sie derzeit, solche konkreten Projekte zu entwickeln – gemeinsam mit Ehrenamtlern.
Dass das unbezahlte Engagement in den vergangenen Jahren nachgelassen hätte, kann Lehmann nicht beobachten. Es gebe vielmehr eine Wellenbewegung. Auffällig sei aber, dass sich vor allem diejenigen engagieren, die auch beruflich sehr stark eingespannt seien. „Es sind aber auch viele dabei, die gerade in Rente gegangen sind, und noch etwas tun wollen.“ Was man für mehr ehrenamtliches Engagement tun kann? Simone Lehmann hat auf diese Frage eine einfache Antwort. „Würdigen, würdigen, würdigen“, sagt sie. Deshalb seien solche Veranstaltungen wie die am vergangenen Freitag auch so wichtig.