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Für alle Felle

Seit Kurzem gibt es in Hirschfelde einen Hundesalon. Noch frisiert Romy Franke die Vierbeiner aber nur im Zweitjob.

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© Rafael Sampedro

Von Johanna Kempe

Hirschfelde. Einmal waschen, föhnen, schneiden – den Kunden, den Romy Franke gerade frisiert, ist aber keine normaler. Es ist ein Hund . Und der Salon heißt „Für alle Felle“. Hier dreht sich alles um die Haarpracht der Vierbeiner. Seit einiger Zeit bietet Romy Franke am Hirschfelder Markt nicht nur „Rundum“-Hundepflege, sondern auch eine Ernährungsberatung für die Tiere an.

Momentan ist allerdings noch nicht viel los, denn das Geschäft läuft erst langsam an. Vor allem Hundesalons in den Nachbarländern stellen eine starke Konkurrenz dar, sagt die junge Betreiberin. Deshalb arbeitet die gelernte Hotelfachfrau derzeit auch noch in einem Zittauer Hotel. Doch ihr Ziel ist, irgendwann hauptberuflich in ihrem eigenen Hundesalon zu arbeiten. Mit diesem hat sie sich schließlich einen Traum erfüllt.

In Bremerhaven absolvierte sie eine Ausbildung zur Hundefriseurin und hatte dort auch schon einen eigenen Salon. Nun verschlug es sie nach 22 Jahren allerdings wieder zurück in die Heimat, aus familiären Gründen, wie sie erzählt. „Ich komme ja von hier, und nach der Trennung von meinem Freund hatte ich da oben kaum noch Kontakte.“ Also zog sie Ende vergangenen Jahres wieder nach Hirschfelde, wo sie mit zwei Hunden und zwei Katzen ganz in der Nähe ihres Salons wohnt.

Der befindet sich jetzt in einem der für den Hirschfelder Markt typischen Laubenhäuser. Im Erdgeschoss stehen ihr hier Räumlichkeiten für die Pflege der Vierbeiner zur Verfügung. Das ist jedoch nur eine Übergangslösung, sagt sie. Frau Franke hofft, spätestens zum Ende des Jahres mit ihrem Geschäft umziehen zu können. Dann hat sie in ihrem Salon etwa doppelt so viel Platz, und ihre Wohnung ist auch gleich nebenan. „Da bin ich auch flexibler, wenn kurzfristig jemand vorbeikommt und ich gerade Zeit habe, kann ich das ja gleich erledigen.“ Momentan gibt es Termine nur nach telefonischer Absprache, etwa ein bis zwei Wochen im Voraus.

Zurzeit, sagt Romy Franke, wollen die meisten ihrem Hund „eine schicke Sommerfrisur“ schneiden lassen. Es geht hauptsächlich nach Kundenwunsch, „aber ich bringe auch eigene Ideen ein, und man kann verschiedenes ausprobieren“, sagt sie. Alles im Bereich Hundepflege, das kann auch einfach Waschen, gründliches Bürsten oder Krallenschneiden bedeuten, je nachdem, was der Kunde sich für seinen Liebling wünscht. Letzteres demonstriert Frau Franke gleich mal an ihrem eigenen Hund Lucky. Der Jack-Russel-Terrier ist mit seinem kurzen Fell allerdings kein typischer Salonhund, wie sie erklärt, das seien eher langhaarige Rassen wie etwa Collies oder Pekinesen. Und es ist immer von der Rasse abhängig, was im Bereich des Möglichen liegt. „Wenn jemand zum Beispiel mit einem Berner Sennenhund oder Bernhardiner, der ja sehr langes und dickes Fell hat, käme, und ihn komplett kurz scheren zu lassen, dann würde ich das nicht machen“, sagt Frau Franke entschieden. Das Fell wächst anschließend nämlich noch dichter nach als vorher, was sich negativ auf die Temperaturregulation der Haut auswirken kann. Hunde schwitzen zwar nicht, sondern hecheln um sich abzukühlen, trotzdem kann es bei geschorenem Fell zu Hitzestaus kommen.

Hier zieht die Hundefriseurin eine klare Grenze, denn das Wohl der Tiere steht bei ihr natürlich an erster Stelle. Wem das nicht passe, der müsse eben woanders hingehen. Doch das ist bisher noch nicht nötig gewesen, und alle Kunden, die bisher da waren wollen gern wiederkommen.