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Führungswechsel beim Sternsingen

Ex-Gemeindepädagogin Christine Georgi tritt in die zweite Reihe. Nachfolger Matthias Demmich kann sich trotzdem auf sie und viele andere Helfer verlassen.

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© Klaus-Dieter Brühl

Von Jörg Richter

Großenhain. Seit dieser Woche sind auf den Großenhainer Straßen wieder die Sternsinger unterwegs. Kinder gehen verkleidet als die Heiligen Drei Könige von Haus zu Haus und bitten um Spenden. Im 500. Jubiläumsjahr der Reformation steht diese Aktion, die eigentlich von der katholischen Kirche initiiert wird, besonders im Licht der Ökumene. Immerhin unterstützen Kinder und Eltern der hiesigen evangelischen Kirchgemeinde schon seit Jahren das Sternsingen.

Für zwei Leute ist die diesjährige Spendenaktion eine Premiere. Für Christine Georgi ist es das erste Sternsingen als freiwillige Helferin. Bisher leitete sie es als Gemeindepädagogin der katholischen Pfarrei St. Katharina. Das macht diesmal ihr Nachfolger Matthias Demmich. Der gebürtige Crimmitschauer freut sich, dass Christine Georgi ihm trotzdem mit Rat und Tat zur Seite steht. „Ich bin ihr dankbar, dass sie mich als ehrenamtliche Helferin beim Sternsingen unterstützt“, sagt der 29-jährige Diplomtheologe.

Auch wenn er erst im Sommer seine Abschlussprüfung zum Gemeindereferenten macht, ist Großenhain nicht seine erste Arbeitsstelle. Bereits seit 2015 betreut Demmich die katholischen Pfarreien in Riesa und Wermsdorf offiziell als Gemeindeassistent. „Jetzt reicht mein Zuständigkeitsbereich von der A13 bis zur A14“, sagt er und fügt lächelnd hinzu: „Mein Auto hat reichlich zu tun.“

Überraschender Abschied

Für viele Katholiken in Großenhain kam der Abschied von ihrer Gemeindereferentin Christine Georgi überraschend. Im Herbst verkündete sie, dass sie nach Coswig wechselt. „Dort arbeite ich weniger mit Kindern so wie hier in Großenhain“, erzählt die 60-Jährige. Stattdessen kümmert sie sich jetzt um Senioren und die Caritasarbeit.

„Ich bin gebeten worden, die Stelle in Coswig anzunehmen“, sagt Christine Georgi. Ihr jetziger Arbeitsplatz sei bisher unbesetzt gewesen. Außerdem wollte sie einem jüngeren Nachfolger nicht im Wege stehen und freut sich, dass mit Matthias Demmich auch „frischer Wind“ in die Kinder- und Jugendarbeit ihrer katholischen Heimatgemeinde einzieht. Diese wolle sie auch als ehrenamtliche Helferin nach wie vor tatkräftig unterstützen. „Doch jetzt bin ich eine von vielen. Ohne die vielen Eltern, und dem evangelischen Gemeindepädagogen Michael Bergk, die die Sternensinger begleiten, würde es nicht gehen“, sagt Christine George.

In diesem Jahr sammeln die Sternsinger deutschlandweit Spenden unter dem Motto „Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit“. Am Beispiel der Region Turkana im Nordwesten Kenias zeigen die Sternsinger, welch schwerwiegende Folgen die Veränderungen des Weltklimas für Menschen haben, die am wenigsten dazu beigetragen haben.

Träger der Aktion sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend. Seit ihrem Start 1959 hat sich die Aktion zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 994 Millionen Euro wurden seither gesammelt, mehr als 70 100 Hilfsprojekte für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. 2016 hatten die Mädchen und Jungen aus 10 282 Pfarrgemeinden, Schulen und Kindergärten mehr als 46 Millionen Euro gesammelt.