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Putzaktion im Wesenitzsportpark

70 Helfer haben die Zuschauerbereiche im Bischofswerdaer Stadion auf Vordermann gebracht. Etwas bleibt noch zu tun.

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© Rocci Klein

Von Constanze Knappe

Ein Geländer gestrichen, das hatte Erwin vorher noch nie. Gewissenhaft tauchte der Siebenjährige den Pinsel in die mit Farbe gefüllte Dose in der Hand seines Vaters Oliver Thomas ( 34). Die Familie aus Neukirch kam am Sonnabend zum Frühjahrsputz in den Wesenitzsportpark Bischofswerda, weil Tochter Luise in einer sportorientierten Klasse des Gymnasiums lernt und zweimal die Woche im Stadion trainiert. Neben den Neukirchern putzten zwei Frauen aus Bischofswerda mit Drahtbürsten die Treppenstufen der Traverse. Sie halfen aus Dankbarkeit darüber mit, dass die Sportanlagen in dem zum Teil sanierten Stadion tiptop sind.

Fotoimpressionen vom Arbeitseinsatz im Wesenitzsportpark

Weil aber für die Gestaltung des Umfeldes das Geld fehlt, hatte der Bischofswerdaer Turnverein 1848 zum Frühjahrsputz aufgerufen. Die Vorarbeiten waren in der Woche erledigt worden, wie etwa das Abstrahlen der Geländer, um sie jetzt streichen zu können. Zehn Leute packten am Mittwoch mit an. Den Aufruf für Sonnabend folgten neben Mitgliedern des Turnvereins auch der Fußballverein BFV 08, Stadträte, Firmen und freiwillige Helfer aus umliegenden Gemeinden. Wie Familie Thomas. Deren Tochter Luise (11) kehrte mit ihren Freundinnen Rosalie, Frederique und Nandini im Block D das Moos von der Treppe. Dass es recht kühl war, machte ihnen nichts aus. „Wir sind abgehärtet, trainieren auch bei Regen hier“, erzählten die Mädels.

Auch die Stele wurde gesäubert

Eric Möbius – Mitarbeiter des städtischen Bauhofs – war mit Technik zur Säuberung der 1977 aufgestellten Stele aus Sandstein angerückt und mit einem Multicar voller Wasser zur Reinigung der Rinne um das Spielfeld herum. Zwar stellte die Stadt die Technik, zum Arbeiten sei er aber außer Dienst und ganz privat hier, sagte Eric Möbius, dessen Sohn Florian beim Turnverein trainiert.

Das Laub um die Stele herum beseitigten Thomas Bär und andere Helfer. Der Schmöllner ist Trainer beim BFV 08. Damit die Kinder noch mehr Spaß beim Sport im Stadion haben, half er mit. Mit der Walze trug Stadtrat Danilo Heinze (32) Farbe auf die Wand des Pumpenhäuschens auf. Er ist in der Fußballabteilung des Handballvereins aktiv. Dass Bürger der Stadt etwas für deren Erscheinungsbild tun, findet er toll. Aniko Böhme ebenfalls. Die 27-Jährige hatte Schulsport im Stadion. Es sei ihr ein Bedürfnis, mit anzupacken. Das sah auch Toralf Käppler (48) so. Als alter Volleyballer sei er dem Sport noch immer verbunden. „Egal, wie man sich einbringt, Hauptsache man tut es“, war seine Devise. Mit einem Rechen glättete der Schiebocker den unbefestigten Belag auf den Traversen. Damit war auch Mike Hille aus Demitz-Thumitz beschäftigt. Früher habe er im Stadion selber Fußball gespielt, so der 43-Jährige. Als „tolle Idee und einen Gewinn für die Stadt“ bezeichnete BFV 08-Sponsor Steffen Thiele die Aktion, weshalb auch er beim Glätten von Kies beteiligte.

Das ging schneller als gedacht

Mehr als 70 Helfer packten am Sonnabend an, um die Zuschauerbereiche im Stadion auf Vordermann zu bringen. „Einsatzleiter“ Frank Mrosowski, Vizechef beim TV 1848, hielt die Fäden in der Hand. Mit 40 Leuten hatte er gerechnet. Dass so viele mehr kamen, sei einfach super. „Ich bedanke mich bei allen, die mitgemacht oder die Aktion in anderer Weise unterstützt haben“, erklärte er.

Die Arbeit war eher geschafft als gedacht und die Stimmung trotz des trüben Wetters prächtig. Während jemand einige Frisch-gestrichen-Zettel aufhing, brutzelten Würstchen auf dem Grill. Vom Butterberg-Team gesponsert. Man sei richtig gut vorangekommen, so Frank Mrosowski, eine Fortsetzung wird es dennoch geben müssen. Weil man nicht mit so vielen Helfern gerechnet hatte, war das Geländer im Block A vorher nicht gestrahlt worden. Es kommt später dran.