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Froschkonzert an der Talsperre

Vier Künstler haben Skulpturen erschaffen. Das Motto „Natur trifft Kunst“ haben sie total unterschiedlich interpretiert.

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© André Braun

Von Tina Soltysiak

Kriebstein/Höfchen. Kunst macht Bernd Fuchs vor allem dann Spaß, „wenn sie mit einem Augenzwinkern verbunden ist. Ich vermische gern Tiere mit menschlichen Attributen oder Werkzeugen“, sagte der Berliner Künstler. Das spiegelt sich in seinem „Froschkonzert“ wider. Die Skulptur ist in den vergangenen fünf Tagen im Rahmen des Symposiums „Kunst am Wasser“ an der Talsperre Kriebstein, genauer gesagt am Bootsanleger in Höfchen, entstanden. Aus einem Eschenstamm hat er den Tuba spielenden Frosch mit der Kettensäge herausgearbeitet. „Das Holz ist schon sehr störrisch, weil es so hart ist. Aber das ist der Preis dafür, dass das Kunstwerk möglichst von langer Dauer sein soll“, sagte er am Sonntagvormittag. Sein Werk wird Teil des Skulpturenrundwegs an der Talsperre.

Das Kunstwerk von Urban Stark war eigentlich als liegende Skulptur gedacht.
Das Kunstwerk von Urban Stark war eigentlich als liegende Skulptur gedacht. © André Braun

„Natur trifft Kunst“ lautet das Motto der 17. Auflage der Veranstaltung. Der Belgier Urban Stark macht sich viele Gedanken, wie es um die Natur bestellt ist. „Und wie ich dazu beitragen kann, sie zu schützen“, sagte er. Der Begriff des sogenannten „ökologischen Fußabdrucks“ ist gebräuchlich. Und so hat Stark diesen künstlerisch umgesetzt. „Vom Schnitzen her ist es recht übersichtlich gewesen“, sagte er. Eigentlich hatte er ein liegendes Kunstwerk vorgesehen. „Aber dann hätte es sich schnell zur Vogeltränke entwickelt, weil sich das Wasser im Fußabdruck sammelt. Man hätte ein Loch bohren können, damit es abläuft. Das sieht dann aber auch nicht schön aus. Ich denke, wir lassen den Stamm einfach stehen. Die Botschaft bleibt dieselbe.“

Mit den Arbeitsbedingungen waren alle Künstler – mit dabei waren auch Hardy Raub und Katja Jaroschewski sowie der künstlerische Leiter Enrico Kletke – zufrieden. Kletke sagte: „Der Standort Höfchen hat gegenüber Lauenhain viele Vorteile: Es gibt viele schützende Bäume und die leichte Hanglage begünstigt den Wasserabfluss. Die ersten Tage hatte es ja doch sehr geregnet. In Lauenhain hätten wir knöcheltief im Wasser gestanden.“ Zudem sei kein Campingplatz in der Nähe. Urlauber hatten sich in den vergangenen Jahren hin und wieder an dem Kettensägenlärm gestört. „Und wir hatten die Möglichkeit, die komplette Bootsparade und das Höhenfeuerwerk zu sehen“, so Kletke.

Die vier Künstler wetteiferten beim Symposium um Preisgeld: „Katja Jaroschewski und Stark teilen sich Platz 3 und bekommen jeweils 75 Euro. Das Rennen um Platz 1 war knapp, doch Hardy Raub konnte es für sich entscheiden“, so Olaf Hanemann, Geschäftsführer des Mittelsächsischen Kultursommers. Raub bekommt 200 Euro Prämie, Bernd Fuchs 150 Euro.