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Frischer Wind in der Meixmühle

Das historische Haus hat einen neuen Restaurantbetreiber. Er kennt das Haus schon seit Kindheitstagen.

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© René Meinig

Von Kay Haufe

Ein frisches Lüftchen weht vom Friedrichsgrund zur Meixmühle hinauf. An sonnigen Tagen kommen die Wanderer scharenweise. Auf ihrem Weg von Pillnitz nach Borsberg oder andersherum machen sie oft Rast im historischen Gasthaus. Dort erwarten sie jetzt neue Betreiber. Ronny Steglich und seine Frau haben am 1. Juni die Geschäfte von Familie Schiekel übernommen, die seit 1992 Gäste in der einsam gelegenen Mühle bewirtet haben.

„Ich kenne die Meixmühle seit meinen Kindertagen und habe hier auch schon als Koch ausgeholfen, wenn Not am Mann war“, sagt Steglich, der den Cateringservice Kulinari betreibt. Der Zufall wollte es, dass Steglichs Eschdorfer Vermieter die Mühle mit seiner Freundin Ende April gekauft hat. Doch der 23-jährige Georg Friebel wollte keineswegs eine Gaststätte betreiben, sondern absolviert gerade eine Meisterausbildung im Baugewerbe. Er bewohnt das der Mühle gegenüberliegende Haus und will „seine Ruhe“, wie es sein Vater Jörg Friebel formuliert. Die findet er im abgelegenen Friedrichsgrund zwischen Oktober und April. Dazwischen aber kommen die Besucher. Und um die will sich Steglich nun kümmern.

„Weil wir sehr kurzfristig gestartet sind, habe ich zunächst nur eine kleine Karte. Aber es wird alles frisch zubereitet“, sagt der 43-Jährige. Geöffnet hat das Lokal, angelehnt an die Frequenz der Wanderer, auch nur mittags von 11 bis 15 Uhr. Montags und dienstags ist geschlossen. „Für eine Abendbewirtschaftung müsste ich doppeltes Personal einstellen. Ob sich das lohnt, muss ich erst austesten“, sagt der Gastronom. Doch es gibt natürlich auch Kaffee und Kuchen. Letzteren bekommt er vom Schullwitzer Bäcker Medger geliefert.

Für den Betrieb hat Steglich einen Koch eingestellt, der sein Handwerk bereits bei ihm gelernt hat, als Steglich noch den Rossendorfer Schänkhübel bewirtschaftete. Susann Steglich übernimmt den Service, unterstützt von Pauschalkräften. „Wenn sehr viel Betrieb ist, werden wir im nächsten Jahr sicher auch eine Außenstation mit Grill und Bierverkauf aufbauen“, sagt der neuen Mühlenwirt. Im kommenden Winter möchte er die Gaststätte mit 40 Innenplätzen renovieren. Wie sie sich später präsentieren soll, dazu hält sich Steglich bedeckt. „Es sind noch zu viele Ideen in meinem Kopf, die erst mal geordnet werden müssen“, sagt. „Außerdem rede ich viel mit den Gästen und bekomme so auch noch Hinweise, die einfließen können.“ Fest steht jedoch, dass es ab März 2017 eine deutlich größere Speisekarte geben soll. Auch seine Cateringproduktion will er in die Meixmühle verlagern.

Der neue Mühlenbesitzer Georg Friebel hofft, dass auch weiterhin viele Gäste in die Meixmühle kommen. Denn das wunderbare Ensemble soll seinen alten Charme zurückerhalten, schreibt er auf seinem Willkommensflyer. So bietet er drei Ferienzimmer mit jeweils zwei bis drei Betten und Gemeinschaftsküche an. Der große Festsaal soll wieder für Veranstaltungen offen stehen und kann gemietet werden. Wie der hölzerne Pavillon, der wie aus einer anderen Zeit gerettet wirkt. Im Freigelände gibt es zudem Grillmöglichkeiten und eine Lagerfeuerschale. Damit möchte Friebel Geld erwirtschaften, das er wieder in das Mühlenensemble investieren will.

info@meixmühle-dresden.de