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Frischekur für Aral-Tankstelle

Die Zapfsäulen an der Kreckwitzer Straße in Bautzen sind zurzeit nicht in Betrieb, denn es laufen Bauarbeiten. Dabei passiert das meiste unter der Erde.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Bautzen. Benzin kann man momentan hier nicht zapfen. Obwohl die Zapfsäulen ganz neu sind, hat nur Detlef Kern, der Pächter der Aral-Tankstelle an der Kreckwitzer Straße, Zutritt. Denn das Gelände ist eine einzige Baustelle – mit ein paar Ausnahmen. Wer LPG oder CNG – also Flüssiggas oder Erdgas – tanken will, kann das tun. „Für Erdgas sind wir nämlich die einzige Tankstelle im Umkreis von 50 Kilometern, deshalb konnte diese Zapfstelle nicht einfach stillgelegt werden“, sagt Detlef Kern. Und auch sein Auto waschen, Luft auf die Reifen geben und im Shop einkaufen kann man trotz der Bauarbeiten.

Die haben nach Ostern begonnen. Wie Pächter Detlef Kern sagt, wird hier in Regie der Aral AG rund eine halbe Million Euro in die komplette Erneuerung der technischen Anlagen investiert. Immerhin hat die Aral-Tankstelle als eine der ersten, die nach der Wende in Bautzen neu gebaut wurden, nun schon rund 25 Jahre auf dem Buckel. Daher sei es nun Zeit, die Tanks, die Rohrleitungen und auch die Zapfsäulen zu erneuern, denn seit 1993 seien im Wesentlichen nur Reparaturen vorgenommen worden. Wie Kern berichtet, seien zunächst die alten Tanks gereinigt und ausgebaut und nach der Freigabe verschrottet worden. Während früher sechs Tanks unter der Erde ruhten, sind es nunmehr nur noch drei. Denn der Bedarf sei in den 1990er-Jahren größer gewesen, weil es einfach weniger Tankstellen gab. Die neuen Tanks sind jetzt nicht mehr mit Bitumen, sondern mit Epoxidharz beschichtet. Und auch die Benzinleitungen wurden ausgetauscht. Sie bestehen nicht mehr wie früher aus Metall, sondern aus doppelwandigem Kunststoff. Der ganze Prozess sei von einer Umweltfirma begleitet worden, die ihr Okay geben musste. Dabei wurde festgestellt, dass das Erdreich nicht abgetragen oder ausgetauscht werden muss. Bevor man an die Tanks und Rohrleitungen herankam, musste der alte Beton aufgestemmt und abtransportiert werden.

Nachdem die neuen Tanks nun bereits unter der Erde sind, müssen jetzt noch die neuen Rohrleitungen verlegt sowie Elektro- und Datenleitungen installiert werden. Der alte Sand, in den die Tanks eingebettet waren, wurde in Salzenforst zwischengelagert, denn er kann wiederverwendet werden. Auf die Beton- und Sandschichten kommt dann obendrauf neues Pflaster. Die Tanksäulen seien schon mehrmals nachgerüstet worden, kamen aber nun an ihre Grenzen. Deshalb seien ganz neue aufgestellt worden. Während die Tiefbauarbeiten von einer sächsischen Firma erledigt werden, kam bei der Umrüstung der Tanksäulen eine Spezialfirma zum Einsatz, die bundesweit tätig ist und sich auch um die laufenden Reparaturen kümmert.

Detlef Kern hofft, dass die Bauarbeiten wie geplant bis zum 25. Mai abgeschlossen werden können. Dann gibt’s hier auch wieder Benzin.