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Frische Luft für die Molche

Der Thürmsdorfer Schlossteich verlandet, was den Lebensraum einiger Tiere gefährdet. Bagger sollen helfen.

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© Daniel Schäfer

Von Katharina Klemm

Struppen. Wenn ein Teich verschlammt, sieht das nicht nur unschön aus. Es ist vor allem ein Problem für die im Teich lebenden Tiere. Denn deren Lebensraum wird durch die Verlandung immer weiter eingeengt. Antrieb, sich fortzupflanzen, haben sie dann kaum noch.

Im Teich des Schlossparks Thürmsdorf ist der Schlamm bereits auf eine Dicke von einem Meter angewachsen. Festgestellt hat das der Pächter des Teiches, als er das Wasser abließ, teilt Susanne Ziemer vom Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit. Als sich der Pächter an den Verein wandte, wurde ein Projekt zur Sanierung des Teiches gestartet. Nun wird es umgesetzt. Das ist nur in einem kurzen Zeitraum möglich, erklärt Susanne Ziemer. Denn die im Teich lebenden Amphibien wie Kammmolche, Erdkröten, Spring- und Grasfrösche dürfen in ihren unterschiedlichen Laichphasen nicht gestört werden.

Anfang September wurde das Teichwasser abgelassen. Nun muss sich der Schlamm erst einmal setzen. Erst dann kann dieser Ende des Monats abgebaggert werden. Dabei werde man sehr darauf achten, dass die Teichdichtung nicht zerstört und die historische Uferlinie beibehalten werde, so Susanne Ziemer. Anschließend werde man das Ufer von Gehölzen und Wildwuchs befreien. Dadurch soll weniger Laub in den Teich gelangen und die Lichtverhältnisse sollen verbessert werden. „Die alten historischen Eichen im Park bleiben erhalten“, versichert Susanne Ziemer. Bis Ende Oktober sollen alle Arbeiten beendet sein. Dann kann der Teich wieder atmen.

Dank der Arbeiten sollen die Lebensräume im Biotop langfristig erhalten bleiben. Denn besonders als Laichgewässer spielt der Teich eine wichtige Rolle, so die Mitarbeitern des Landschaftspflegeverbands. Da die Arbeiten dem Erhalt von Lebensraum besonders gefährdeter Amphibien dient, werden die Kosten der Sanierung in Höhe von rund 44 000 Euro zu einhundert Prozent vom Freistaat Sachsen gefördert.