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Frische Karpfen für den Zwingerteich

Die Fische wachsen noch bei Königsbrück. Ende April werden sie wieder im kleinen See mitten in der Stadt ausgesetzt.

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Von Steven Fischer

Oliver Naumann braucht Kraft, um den Karpfen festzuhalten. Mit seiner Flosse schlägt der Fisch einige Male aus. „Das sind robuste Tiere“, sagt der Diplom-Biologe. „Die halten das aus.“ Er muss es wissen, schließlich arbeitet Naumann bei der Angel-Service GmbH, die den Zwingerteich zur Aufzucht nutzt. Derzeit sind allerdings keine Karpfen dort, sagt er. Sie seien noch in einem Teich in Kleinnaundorf bei Königsbrück. Spätestens Anfang April werden sie nach Dresden gebracht.

„Bei einer Außentemperatur zwischen sechs und acht Grad geht es für die Fische los“, erklärt Naumann. Dann werden ungefähr 160 Karpfen in den Zwingerteich ausgesetzt. Sie sind dabei zwei Jahre alt. Ist die Saison zu Ende, ziehen die Fischer die Karpfen mit Netzen aus dem Teich und verkaufen sie vor Weihnachten. Bringen die Fische am Anfang noch ein halbes Pfund auf die Waage, wiegen sie im Herbst drei Kilogramm. Schließlich haben sie im Zwingerteich beste Bedingungen, so Naumann. Da er leicht sonnig liegt, sei das für die Karpfen optimal. Außerdem ist das Gewässer mitten in der Stadt. „Dadurch haben die Speisefische wenige natürliche Feinde“, erklärt er. In anderen Anlagen, die der Angel-Service zwischen Meißen und Zittau betreibt, gäbe es deutlich mehr Verluste durch Otter oder den Kormoran. Nicht nur der Mensch esse eben gerne Fisch, sagt Naumann lachend.

Allerdings habe der Zwingerteich auch seine Tücken. Heizt sich das Wasser im Sommer auf, weicht auch der Sauerstoff. Um frische Luft hineinzubekommen, sei Bewegung notwendig. Dies geschehe über Strudelventilatoren, sagt der Fachmann. Notfalls müsse die Feuerwehr kommen, um genug Wirbel im Wasser zu verursachen, das sei in den letzten Jahren nicht nötig gewesen.

Derweil ist der Zwingerteich bestens für die neue Saison gerüstet. Zuletzt wurden 2011 Renovierungsarbeiten am Mauerwerk durchgeführt und der Schlamm aus dem Untergrund gebaggert. Bisher seien keine Schäden aus dem letzten Jahr erkennbar, erklärt Gisela Ohme von Schlösser und Gärten Dresden. Nur das Wasser wird aufgefüllt, bevor die Karpfen ausgesetzt werden.