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Friedensrichterin für einen Tag

Mit knapper Mehrheit wählte der Stadtrat eine Nachfolgerin von Klaus Metze. Jetzt zog sie ihre Bereitschaft zurück.

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© Frank Baldauf

Von Maik Brückner

Altenberg. Mit einer faustdicken Überraschung endete die Wahl zur Friedensrichterin am Montag im Altenberger Stadtrat. Obwohl es mit Petra Verhees nur eine Kandidatin gab, lehnte es CDU-Fraktionschef Bernd Greif ab, offen über diese Personalie abzustimmen. Eilig wurde eine geheime Wahl organisiert. Die Stadtratssitzung wurde unterbrochen, um einen Wahlvorstand zu bilden und Stimmzettel auszugeben. Wenige Minuten später gab die Leiterin des Wahlvorstandes, Rathausmitarbeiterin Birgit Donat, das Wahlergebnis bekannt. Für die Kandidatin stimmten elf Räte, zehn stimmten dagegen. Nach der Bekanntgabe eilte Bürgermeister Thomas Kirsten (Freie Wähler) zur Gewählten und wünschte ihr alles Gute und viel Erfolg bei der Arbeit.

Kurzes Intermezzo

Am Dienstag zog Petra Verhees ihre Bewerbung zurück, informierte Kirsten. Offenbar habe sie das Wahlergebnis dazu bewogen. Er selbst könne sich nicht erklären, weshalb es aus den Reihen des Stadtrates so viele Gegenstimmen gegeben habe. Jeder habe die Möglichkeit gehabt, der Bewerberin Fragen zu stellen. Doch davon habe kein Stadtrat Gebrauch gemacht. Die 60-jährige Petra Verhees wohnt seit 20 Jahren in Schellerhau. Seit 2004 arbeitet sie freiberuflich als Mediatorin. Sie wollte die Nachfolge von Klaus Metze antreten, der altersbedingt das Amt aufgeben muss. Die Stadt wird nun erneut nach einem Bewerber suchen, sagt Kirsten.