Merken

Friedensbrücke wird zur Baustelle

Wichtige Fugen sind porös und müssen repariert werden. Das hat Auswirkungen auf den Verkehr.

Teilen
Folgen
© Uwe Soeder

Von Madeleine Arndt

Bautzen. Anfang Juli soll der Schliebenkreisel kurz hinter der Bautzener Friedensbrücke fertig sein. Freie Fahrt über die Spree haben Autofahrer aber noch nicht. Denn die Fahrbahn auf der Friedensbrücke muss dringend repariert werden. Die Sächsische Zeitung führt die drei wichtigsten Baustellen auf, die in diesem Jahr im Zuge der Straßenunterhaltung anstehen.

Erste Baustelle: Friedensbrücke

Eigentlich sollte dieses Jahr eine ganz andere Querung an der Reihe sein – nämlich die Spreebrücke an der Neuschen Promenade hin zu den Bombardier-Werken. „Seit dem letzten Hochwasser hat sie Sicherheitsmängel“, erklärt Falko Wendler, Leiter des Hoch- und Tiefbauamtes. Bisher habe man sich aber noch nicht mit dem Straßenbahnbauer Bombardier geeinigt, ob die Tonnage der Brücke in diesem Zuge ihrer Sanierung erhöht werden soll. Hier muss innerhalb der nächsten zwei Jahre eine Entscheidung getroffen werden.

Inzwischen drängt ein anderes Bauwerk mehr: Bei der Untersuchung der Friedensbrücke im vergangenen Jahr hat sich herausgestellt, dass sich die Dehnungsfugen auf der Fahrbahn in einem schlechten Zustand befinden. Sie sind porös geworden. „In die Gummidichtungen dringt Wasser ein“, berichtet Wendler.

Die fünf Querstreifen, die den Asphalt auf der Brücke unterbrechen, haben aber eine wichtige Aufgabe: Sie gleichen witterungsbedingte Veränderungen im Material aus und verhindern so, dass sich Risse in der Brückenkonstruktion bilden. Das Problem: Den Hersteller der Dehnungsfugen gibt es mittlerweile nicht mehr, allerdings noch einige Ersatzteile, wie Wendler informiert.

Die Reparatur der Fugen nimmt nach Angaben des Bauamtsleiters etwa drei Wochen in Anspruch. Die Arbeiten sollen in den Sommerferien direkt im Anschluss an die Fertigstellung des Schliebenkreisels erfolgen. Der stadtauswärtige Verkehr müsse in der Zeit voraussichtlich einspurig an den Baustellen vorbeigeleitet werden. Stadteinwärts werde nach derzeitigem Stand eine Umleitung über die Heilig-Geist-Brücke eingerichtet. Keinen Einfluss auf den Verkehr hat eine weitere dringende Reparatur an der Friedensbrücke. An einem Pfeilerfuß hat sich eine Hohlstelle gebildet. Diese muss nun wieder verfüllt werden.

Probleme mit den Dehnungsfugen gibt es auch auf der Brücke am Arbeitsamt, wo die Neusalzaer Straße die Bahnschienen quert. Hier müsse im nächsten Jahr eine Lösung gefunden werden, so Wendler.

Zweite Baustelle: Neustädter Straße

Rund 200 000 Euro sieht die Stadt Bautzen im Schnitt jährlich für die Unterhaltung ihrer Straßen und Brücken vor. In diesem Herbst soll der größte Teil für die Instandsetzung der Neustädter Straße aufgewendet werden. In sie hatte der Winterfrost gefährlich tiefe Schlaglöcher gefressen. Es gab deswegen viele Beschwerden von den Anwohnern, wie Falko Wendler berichtet. Die Schlaglöcher sind inzwischen wieder gefüllt. Dies geschah im Zuge der allgemeinen Beseitigung von Winterschäden. Ein von der Stadt beauftragtes Unternehmen hatte in den vergangenen Monaten für rund 17 000 Euro Bautzens aufgerissene Fahrbahnen wieder zugeflickt. Doch die Neustädter Straße ist ein Spezialfall – sie bedarf einer Generalüberholung: Im September wird deshalb unter Vollsperrung der Strecke hier der gesamte Asphalt abgefräst und neu gegossen. Die Stadt gibt dafür etwa 120 000 Euro aus.

Dritte Baustelle: Lessingstraße

Ein ähnlicher Sanierungsfall ist die Lessingstraße. Auch hier kommt man mit dem Verfüllen von Schlaglöchern auf Dauer nicht mehr weiter. 48 000 Euro kostet es, die Fahrbahn abzufräsen und mit einer neuen Asphaltschicht in einen ordentlichen Zustand zu bringen. Die Maßnahme ist laut Wendler im September oder Oktober geplant. Dafür muss die Lessingstraße voll gesperrt werden.

Neben solchen größeren Maßnahmen, die einer längeren Planung bedürfen, sind Bauarbeiter ständig für kleinere Reparaturen im Stadtgebiet unterwegs. Das Verfüllen von Schlaglöchern ist dabei die einfachste Übung. Als nächste Stufe kommt das sogenannte Patchen, ein Verfahren mit dem Risse im Asphalt geschlossen werden. Reicht das nicht aus, wird in einem Dünnschichtverfahren neuer Asphalt auf die marode Fahrbahnschicht gegossen. Erst im letzten Schritt lässt das Bauamt eine Straße abfräsen und neu beschichten.