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Freundin schützt mutmaßlichen Vergewaltiger

Er sei nicht gewalttätig. Sein zweites Opfer sieht das allerdings ganz anders.

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© René Meinig

Von Christoph Springer

H. ist humorvoll, ehrgeizig und zärtlich. So hat Olivia Z. am Dienstag im Landgericht den Mann beschrieben, dem die Staatsanwaltschaft eine Vergewaltigung am Albertplatz zur Last legt. „Er hatte ziemlich viele Mädels in der Zeit“, beschrieb die 21-Jährige das Leben des Angeklagten Anfang des vergangenen Jahres. Stephanie S., an der sich H. im Februar 2016 vergangen haben soll, „war wieder eine mehr“. An eine Vergewaltigung glaubt sie nicht.

Olivia Z. war mit dem Angeklagten lange vor der angeklagten Tat zwei Jahre liiert und ist es wieder, seit H. festgenommen wurde. Das war im April des vergangenen Jahres. H. sei „überhaupt nicht gewalttätig“, sagte die junge Frau über den Mann, den sie regelmäßig sonntags im Gefängnis besucht. Die Dresdnerin findet allerdings nicht nur gute Seiten an dem 22-Jährigen.. „Meistens hat er mir ins Gesicht gelogen, dass da nichts wäre“, antwortete sie auf die Frage, was er ihr zu seinem Umgang mit anderen Frauen gesagt hat. An den Vorwürfen gegen H. ist aber nichts dran, ist die 21-jährige Freundin des Angeklagten überzeugt.

Auch nicht an dem Vorwurf der 18-jährigen Vivien T. Der Angeklagte soll sie am 25. März 2016 in Gruna angegriffen haben, um sie zu vergewaltigen. Die Ex-Dresdnerin kam damals um 1.35 Uhr mit einer Straßenbahn von einer Party in Kleinzschachwitz. Auch Eric H. saß in der Bahn. Der hochgewachsene junge Mann war ihr schon während der Fahrt aufgefallen, weil er eine Skimaske über Mund und Nase gezogen hatte. „Ich hatte ein mulmiges Gefühl, wie man das als Frau manchmal hat“, beschrieb sie ihre Begegnung mit dem Angeklagten. An der Haltestelle Zwinglistraße stieg sie aus, mit ihr auch der Angeklagte, berichtete sie am Dienstag im Zeugenstand. Kurz darauf hat er sie dann angegriffen. Er umklammerte sie von hinten mit dem rechten Arm und drückte ihr die linke Hand auf den Mund, berichtete Vivien T. Die 18-Jährige wehrte sich und konnte sich aus der Umklammerung winden. Dann lief sie davon und alarmierte parallel dazu den Rettungsdienst. Die Helfer riefen die Polizei, kurz darauf wurde H. in der Nähe des Tatorts festgenommen.

Seit dem 7. April 2016 sitzt der mutmaßliche Vergewaltiger inzwischen in Untersuchungshaft. Mit dem Ende des Strafprozesses gegen ihn ist frühestens Mitte März zu rechnen.