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Freiwillige Lkw-Umleitung

Fällt das Wilsdruffer Lkw-Verbot, sollen neue Schilder den Verkehr trotzdem aus der Stadt halten. Ob das funktioniert?

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© Oberthür

Von Annett Heyse

Wilsdruff. Der Landkreis hat an den großen Zufahrtsstraßen ins Wilsdruffer Stadtgebiet sogenannte Umleitungsempfehlungen aufgestellt. Sie gelten lediglich für Lkw-Fahrer. „Ziel ist es, den Durchgangsverkehr auch in Zukunft aus der Stadt heraus zu halten“, sagte Vize-Landrat Heiko Weigel (CDU).

Denn spätestens zum Jahresende wird das seit Oktober 2013 bestehende Lkw-Verbot aufgehoben. Als Grund nannte die zuständige Behörde, das Landesamt für Straßenbau und Verkehr, Vorschriften. Demnach müssten für eine Sperrung von Staatsstraßen für bestimmte Fahrzeugkategorien „zwingende Gründe“ vorliegen. Das sei in Wilsdruff nicht der Fall, heißt es aus dem Amt. Die durch die Stadt führende S192 könne demnach nicht ohne Weiteres gesperrt werden.

Viele Bürger, die vor Jahren ein Fahrverbot gefordert hatten, sind empört. „Die engen Wilsdruffer Straßen, die Lärm- und Abgasbelästigung sowie die Erschütterung der Bausubstanz – das sind wohl keine zwingenden Sachgründe“, fragt Ulrich Klein, Sprecher einer Bürgerinitiative Verkehr. Das Lkw-Verbot war als Verkehrsversuch zunächst für eineinhalb Jahre eingeführt worden. Schon vor und nochmals während der Sperrung wurden Zählungen zum Verkehrsaufkommen durchgeführt. Laut Stadtverwaltung war der Anteil des Schwerlastverkehrs über 3,5 Tonnen während des Durchfahrtverbots um 25 Prozent zurückgegangen. Mehrmals wurde der Versuchszeitraum verlängert.

Um zu erreichen, dass auch nach dem Aus des Lkw-Verbots möglichst viele Trucks weiterhin die Stadt umfahren, setzt das Landratsamt nun auf die Freiwilligkeit. Die orangefarbenen Schilder, die die Lkws über Kesselsdorf und die B173 leiten, haben aber lediglich Hinweis-Charakter. „Wir sind trotzdem überzeugt davon, dass das ganz gut funktioniert“, sagte Weigel.

Die Umleitung verläuft genauso wie das bisherige Gebot und ist rund fünf Kilometer länger als der Weg durch die Wilsdruffer Innenstadt. Nach Aussage von Gewerbetreibenden wären das zehn bis 15 Minuten zusätzliche Fahrtzeit.