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Freiwillige Feuerwehr büßt in Görlitz Mitglieder ein

2013 kam die Wehr 74-mal zum Einsatz. Im Jahr 2014 soll es mehr Übungen geben. Schwerpunkt ist die Gewinnung neuer Mitstreiter.

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Von Ralph Schermann

Immer wieder Wohnungsbrände. Da rufen die Alarmpieper sofort auch nach den freiwilligen Feuerwehren. Denn wenn es in Wohnungen brennt, ist der Aufwand enorm. Ein Übergreifen von Flammen muss verhindert werden, oft sind auch Nachbarhäuser mit zu evakuieren. Görlitzer Freiwillige rückten 2013 zur Heiligen-Grab-Straße ebenso aus wie zum Grünen Graben, zu Kröl-, Konsul-, Hospital-, Pestalozzi-, Sattig- und Büchtemannstraße. Dennoch blickt der Görlitzer Feuerwehrchef Uwe Restetzki mit Sorge auf die acht freiwilligen Ortswehren. Denn im Vorjahr ging die Mitgliederstärke um elf Wehrleute zurück. Nur noch 229 Kameraden zählen zur Freiwilligen Feuerwehr Görlitz, und davon sind acht Frauen und 103 Männer in den Einsatzabteilungen aktiv. Davon wiederum sind nur 42 berechtigt, Atemschutzgeräte zu tragen – für die Feuerwehr eine wichtige Voraussetzung. „Wir müssen mehr und attraktiver werden“, lautete Restetzkis Aufgabe am Freitag auf der Jahreshauptversammlung. Vielleicht trägt dazu auch schon die Zusicherung bei, dass für angemessene Räume der Wehr Stadtmitte jetzt zwei zusammenliegende Grundstücke An der weißen Mauer/Cottbuser Straße erworben wurden. „Frühestens ab 2016 könnte dort gebaut werden“, verkündete Oberbürgermeister Siegfried Deinege. Bereits im vorigen Jahr begonnen wurde mit dem Neubau des Feuerwehrhauses Hagenwerder/Tauchritz. In Kunnerwitz soll dieses Jahr ein Neubau entstehen und die Ortsfeuerwehren Klein Neundorf, Kunnerwitz und Schlauroth zusammenführen. Zur moralischen Stärkung der Freiwilligen Feuerwehr dürfte auch der Haushaltsplan beitragen, der 2013 den Wehren 80.000 Euro mehr als erwartet bereitstellte. „Damit konnte die Ausrüstung an den aktuellen Stand der Technik angepasst werden und die durch nichts zu rechtfertigenden Unterschiede zur Berufsfeuerwehr beseitigt werden“, sagte Uwe Restetzki.

2013 wurde die Freiwillige Feuerwehr Görlitz 74-mal zum Einsatz gerufen. Das waren 30 Einsätze weniger als 2012 und eine Beteiligung der Freiwilligen bei fast jedem der insgesamt 85 bekämpften Brände. „Zum Glück blieben wir 2013 von Großschäden verschont, allein 80 der Brände wurden am Ende als Kleinbrände eingestuft“, informiert Restetzki. Die Freiwillige Feuerwehr leistete aber auch 1.600 Stunden Theaterwachen und 500 Stunden Absicherung der Filmdreharbeiten im Kaufhaus. Geleistet wurden 4.600 Ausbildungsstunden, darunter auch eine „heiße Ausbildung“ in einem Abrissblock in Königshufen und eine Großübung gemeinsam mit dem THW. Insgesamt aber wurde 2013 zu wenig geübt, schätzt Uwe Restetzki ein: „Das wird 2014 mehr werden!“

Auf der Jahreshauptversammlung der Görlitzer Feuerwehr wurden vier neue Mitglieder aufgenommen, drei Kameraden zu Ortswehrleitern und Stellvertretern berufen, elf Kameraden befördert sowie elf FFw-Angehörige für ihre langjährige Mitgliedschaft (zehn bis 60 Jahre) geehrt.