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Freitals neue Seifenfabrik

Romy Danisch verdiente ihr Geld mit einem Nagelstudio. Jetzt kreiert sie ganz besondere Naturseifen.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Betani Slavova

Freital. Milch, Jojoba, Cocos, Granatapfel. Der Seifenladen „Frauenzimmer“ wirkt durch die Pastelltöne seiner Einrichtung und das natürliche Licht seines großen Schaufensters warm und gemütlich. An der Kasse warten zwei neugierige Dackel. Auf den Regalen sind bunte Seifenblöcke, pflanzliche Pflegeöle und verschiedene Cremes zu sehen. Doch nicht nur für die Körperpflege wird gesorgt, der Laden auf der Dresdner Straße in Döhlen ist zugleich ein Nagelstudio. Dieses betreibt die ehemalige Dresdnerin Romy Danisch seit 14 Jahren. Vor mehr als zehn Jahren ist sie von Dresden nach Freital umgezogen, um selbstständig zu werden. Jetzt beschäftigt sie sich auch mit Seifen und Kosmetik, die sie selbst herstellt. Die ausgebildete Krankenschwester hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. „Es bereitet mir einfach mehr Freude“, erklärt Romy Danisch.

Am Anfang war die Liebe für die Sheabutter und ihre Wirkung auf die Haut, erzählt sie. Mit dem Pflanzenfett aus dem afrikanischen Karitebaum hat sie viele Arten von Cremes selbst gemischt, ihr Interesse vertiefte sich jedoch mit der Zeit immer mehr. Heute hat sie eine große Auswahl an Haar- und Handseifen sowie Körpersahnen und Make-up-Entferner. Sie wendet Kokosöl, Arganöl, Jojobaöl und vieles mehr an, um die gewünschten Seifen zu kreieren. Es kommen permanent neue Produkte dazu, weil ihre Tätigkeit viel Freiraum für Kreativität lässt. Auch die Umverpackungen fertigt sie selbst an.

Mit handelsüblichen Produkten haben ihre Seifen nichts zu tun. In ihrer kleinen Fabrik, der heimischen Küche, wird nur mit Bio-Zutaten gearbeitet, Palmöl, Silikone und Parabene kommen nicht infrage. Ihre Dackel badet sie auch mit Naturseifen.

Die beliebteste ist die nicht duftende schwarze Seife, die für empfindliche Haut oder bei Entzündungen sehr empfehlenswert und schonend ist, sagt Romy Danisch. Ihre persönliche Favoritin ist die blumige Jojoba-Frangipani-Seife. Zum einen wegen ihres Duftes, zum anderen wegen ihrer pflegenden Wirkung. In der Regel seien die Seifen ewig haltbar, wenn sie aber einmal benutzt werden, sollten sie innerhalb von zwölf Monaten verbraucht werden. Neben dem Handgemachtem bietet das Geschäft auch verschiedene Pflegeöle, Dusch- und Badezubehör. Nagelprodukte gehören auch zu dem Sortiment.

Seit kurzer Zeit betreibt die Seifenherstellerin auch einen Online-Shop. In diesem ist fast ihr ganzes Warenangebot einschließlich der Angabe aller Inhaltsstoffe und der Produktbeschreibungen, erhältlich. Ihre Kunden kaufen trotzdem vorwiegend im Laden Sie wollen reinschnuppern und das Ganze erklärt haben „Meine Käufer sind meistens Frauen jeden Alters, die Männer kaufen die Naturseifen eher als Geschenk“, so Danisch. Trotzdem gibt es auch eine spezielle „Männerseife“, mit Ziegenmilch, Kakaobutter und Jojobaöl.

Seife zu Hause herstellen, aber wie? Romy Danisch beschreibt das kurze Verfahren. Zunächst werden Natriumhydroxid, das heißt, kaustisches Soda und Wasser gemischt. Daraus wird die Lauge gewonnen. Diese wird zur Seite gestellt, bis sie abgekühlt ist. In der Zwischenzeit werden die Fette und Öle vermengt. Die Ölmischung wird dann mit der Lauge verrührt. Nachdem der Seifenleim fertig ist, wird die Seife beduftet, nach Wunsch auch gefärbt und in einzelne Stücke zerschnitten. Die Reifung dauert sechs bis acht Wochen.

So unkompliziert ist das Ganze aber nicht. Es muss vieles beachtet werden, unter anderem die chemischen Prozesse, damit es nicht zu Hautreizung oder Hautentzündungen kommt. „Die Zertifizierung war auch ein teurer und mit dem Ausfüllen von vielen Unterlagen verbundener Prozess“, erinnert sich Romy Danisch. „Hip sind heutzutage immer noch die Duschgels“, sagt die Ladeninhaberin. Sie glaubt, dass es noch dauern wird, bis die Seifen wieder auf dem ersten Platz bei der Körperpflege stehen. Vom Vorteil biologisch produzierter Seifen ist sie überzeugt. Zum einen seien sie für die Behandlung von trockener, unreiner Haut und andere Hautbedürfnisse unersetzlich. Zum anderen seien sie auch umweltschonend, weil sie biologisch schnell abgebaut werden.

Der Laden befindet sich auf der Dresdner Straße 129 in Freital. Geöffnet ist er von Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr. Für Fragen oder Bestellungen ist Romy Danisch unter: Telefon 0351 6526858, über die Webseite oder unter [email protected] zu erreichen.