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Freitaler Eissaison startet

Am Freitag eröffnet die Eisbahn am Hains. Jens Friedrich sorgt dafür, dass alles glatt geht.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Tobias Winzer

Freital. Wie entsteht die perfekte Rutschbahn? Jens Friedrich weiß die Antwort auf diese Frage. Alles, was er braucht, sind: ein Feuerwehrschlauch, Wasser, kalte Temperaturen am Boden und etwas Geduld. Am vergangenen Freitag hat der Eismeister begonnen, die Eisbahn am Freizeitzentrum Hains aufzubauen. An diesem Freitag um 10 Uhr muss alles fertig sein. Dann kommen die ersten Gäste. Jens Friedrich nimmt den roten Feuerwehrschlauch auf die Schulter und lässt das Wasser im hohen Bogen auf die Fläche prasseln, damit es sich schön gleichmäßig verteilen kann. „Die Bedingungen zum Eismachen sind gerade ideal“, sagt der 42-Jährige. Unter der jetzt noch dünnen Eisschicht befindet sich eine weiße Fliesschicht, der Kunstrasen, der im Sommer zum Tennisspielen genutzt wird, und eine Kälteanlage. Ein Schlauchsystem mit einer Gesamtlänge von 52 Kilometern sorgt dafür, dass sich das Wasser obendrüber in Eis verwandeln kann.

Wasser aufspritzen, zwei bis drei Stunden warten, wieder Wasser aufspritzen – das ist der Rhythmus, in dem Friedrich derzeit arbeitet. Zentimeter für Zentimeter entsteht so die stabile Eisdecke, die ab Freitag Hunderte Schlittschuhläufer tragen soll. Die letzten Zentimeter hilft Friedrich eine Eismaschine dabei. Sie kann jetzt auf der dünnen Eisschicht wegen Ihrer Tonnenschwere noch nicht zum Einsatz kommen. Mit der Maschine wird dann 30 bis 50 Grad heißes Wasser aufgetragen. „Dadurch tauen die unteren Schichten ein bisschen an und verbinden sich besser mit der oberen“, erklärt Friedrich. „Sonst wäre das Eis wie Blätterteig.“

Eigentlich wären Friedrich und seine Kollegen schon Mitte Oktober startklar zum Eismachen gewesen. Doch milde Temperaturen verhinderten das. „Erstens haben die Leute dann noch keine Lust aufs Eislaufen. Und zweitens ist auch der Energieaufwand zu groß“, erklärt der 42-Jährige. Gegen Außentemperaturen von bis zu 13 Grad Celsius kommt die Kälteanlage unter dem Eis an. Wenn es wärmer ist, wird die Eisbahn jedoch zum See. Zu schaffen macht Friedrich dann auch der Wind. „Der Wind sorgt dafür, dass die Kälte vom Eis weggetragen wird. Das Eis fängt schneller an, zu tauen“, sagt Friedrich.

Der Freitaler, der im Sommer als Bademeister im Freibad Windi arbeitet und in diesem Jahr in seiner 20. Eismeister-Saison am Hains geht, muss außerdem darauf achten, dass beim Eismachen kein Laub eingeschlossen wird. Denn das hätte später fatale Folgen. Scheint Sonne aufs Eis, erwärmen sich die dunklen Stellen viel schneller als die hellen. Dort, wo also zum Beispiel dunkle Blätter im farblosen Eis eingeschlossen wären, gäbe es ein Problem. „Dann entstehen richtige Löcher im Eis“, sagt Friedrich.

Der Eisprofi hat mittlerweile genug Erfahrung, dass das nicht passiert. Zur ultimativen Herausforderung wird sein Job aber, wenn vor allem in den Weihnachtstagen Hunderte Schlittschuhläufer die Eisbahn nutzen. Spätestens alle zwei Stunden muss die Fläche dann mit der Eismaschine abgeschliffen und eine neue Schicht aufgetragen werden. „Damit alle in den Genuss einer glatten Eisbahn kommen.“