Merken

Freital im Babyglück

Am Klinikum sind im ersten Halbjahr so viele Babys geboren worden wie seit Jahren nicht. Die Mamas wissen, warum.

Teilen
Folgen
© Karl-Ludwig Oberthür

Von Carina Brestrich

Freital. Lena Sofie und Valentin wissen, was sie wollen: Liebe, Schlaf und Milch. Wo sie zur Welt kommen, das war den beiden Babys dagegen völlig egal. Ihren Müttern nicht. Sie haben sich zur Entbindung für das Freitaler Klinikum entschieden. So wie dieses Jahr schon mehr als 200 andere Frauen, die die Weißeritztal-Kliniken in Baby-Glück versetzen. Denn im ersten Halbjahr sind schon jetzt mehr Babys im Geburtenbuch zu verzeichnen als im gleichen Zeitraum 2016. Exakt 251 Entbindungen gab es bis zum 30. Juni im Freitaler Klinikum. Das sind 33 mehr Babys als im Vorjahreszeitraum. Das Klinikum ist damit auf dem Weg, dieses Jahr wieder die 500er-Marke zu knacken. Im vergangenen Jahr kamen 472 Kinder im Klinikum zur Welt, im Jahr zuvor waren es 488. Das letzte Mal, dass mehr als 500 Babys geboren wurden, war 2014, als sich das Krankenhaus über 521 Neugeborene freuen konnte.

Auch nach den jetzigen Zahlen ist die Hoffnung im Klinikum groß. Da sich die Mehrzahl der Schwangeren vor der Entbindung in der Klinik vorstellt und anmeldet, kann das Team schon ein bis zwei Monate vorausschauen. Und tatsächlich: In der Anmeldeliste setzt sich die bisherige Tendenz fort. „Ich bin optimistisch, dass sich in diesem Jahr mehr als 500 Frauen für eine Entbindung in unserer Einrichtung entscheiden“, sagt Dr. Frank Stoermer, Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe.

Besonders der Juni sticht in der Statistik heraus. Er zeigt sich mit 47 Entbindungen bisher als geburtenstärkster Monat. Dabei ist der 3. Juni der Spitzenreiter: An diesem Tag fanden fünf Geburten im Klinikum statt, so viele wie noch nie im ganzen Jahr. Auch in den darauffolgenden Tagen hatten die Hebammen gut zu tun. Jeweils vier Geburten waren in diesen Tagen zu betreuen. Und wie heißen die vielen Neuankömmlinge? Bei den Jungen stehen Emil und Louis hoch im Kurs, unter den Mädchen führen Clara und Mia dieses Jahr die bisherige Namenshitliste an.

Warum es dieses Jahr mehr Geburten sind, darüber kann Chefarzt Stoermer nur spekulieren. So könnte es die gute Mund-zu-Mund-Propaganda sein, sagt er. „Ich bekomme immer wieder sehr positive Rückmeldungen von den Müttern über die liebevolle Betreuung im Kreißsaal und auf der Geburtsstation“, sagt der Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe. Das bestätigen auch die Mütter. „Ich bin begeistert von der guten Rundum-Versorgung“, sagt Valentins Mama. Die Schmiedebergerin ist zum ersten Mal Mutter geworden: „Ich habe im Vorfeld von Freunden und Bekannten nur Gutes über die Klinik gehört.“ Auch Lena Sofies Eltern sind zufrieden. Die beiden Tharandter sind selbst in Freital geboren. Schwester Sara Josefine wegen des damaligen Wohnorts zwar nicht. Sie aber wurde im Freitaler Klinikum auf ganz besondere Weise auf ihr Geschwisterchen vorbereitet: beim Geschwisterkurs.

Noch etwas fällt auf in den Zahlen: Das Klinikum hat wie auch andere sächsische Kliniken im Bundesvergleich eine sehr niedrige Kaiserschnitt-Rate. 78,5 Prozent aller Geburten erfolgten im Freitaler Krankenhaus auf natürlich Weise, dabei handelte es sich in fast allen Fällen (90 Prozent) um eine Spontangeburt, also eine Geburt ganz ohne Hilfsmittel wie wehenfördernde Mittel, Saugglocke oder Geburtszange. „Die eventuellen Ursachen werden bei vielen Fortbildungen und Kongressen diskutiert und es gibt dazu keine sichere Aussage“, sagt Dr. Frank Stoermer. Auf jeden Fall aber lasse sich daraus erkennen, dass die Vor- und Nachteile einer Operation stets verantwortungsbewusst abgewogen werden.