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Frauen an der Macht

Der Schulförderverein in Oberlichtenau hat sich neu aufgestellt. Mit viel Optimismus.

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© Verein

Von Frank Oehl

Oberlichtenau. Der neue Vorstand des Vereins zur Förderung von Bildung und Erziehung in Oberlichtenau strahlt in die Kamera. Drei junge Frauen voller Optimismus. Als sich der Schulförderverein der Grundschule 2012 gründete, war die Lage eine ganz andere gewesen. Damals stand die Zukunft der Einrichtung auf der Kippe. Der Streit im Stadtrat um die Schuleinzugsbezirke ließ die ABC-Schützen-Zukunft im 2008 eingemeindeten Ortsteil wackeln.

Inzwischen sind die dunklen Wolken verzogen. Keiner zweifelt mehr an der kleinen Grundschule. Und mit der frisch gewählten Bürgermeisterin in Pulsnitz dürfte das nicht anders werden. Schließlich stand Barbara Lüke bis Mai 2016 selbst dem Förderverein vor. Erst als sie sich für das wichtigste Amt im Pulsnitzer Rathaus bewarb, trat sie vom Ehrenamt zurück.

Nun waren die 62 Mitglieder eingeladen, einen neuen Vereinsvorstand zu wählen. Es sind jene drei fröhlichen „Frauen an der Macht“, die man oben sieht. Als 1. Vorstandsvorsitzende wurde Yvonne Michel gewählt, 2. Vorsitzende ist Janny Krahl und Kassenwartin Stefanie Krüger. Wenigstens als Kassenprüfer wurde ein Mann berufen: Daniel Queißer.

Wenn die Grundschule nun schon mal gerettet ist, braucht es da überhaupt noch einen Förderverein? Aber ja, meint Janny Krahl. „Nun kann er sich weiter mit Inhalten beschäftigen.“ Und da gibt es genug zu tun. Zum Beispiel beim Einwerben von Mitteln und Spenden, wobei ausdrücklich neben der Grundschule auch die Kita und der Hort einbezogen sind. Im Mittelpunkt steht dabei das musisch-kulturelle Profil, das sich ja auch in den Ganztagsangeboten der Schule niederschlägt. Der Spielmannszug sorgt für frühkindliche Musikerziehung, der Imkerverein wirbt um Nachwuchs und das DRK um junge Sanitäter. Und auch getanzt wird in Schule und Hort. Und etwas ganz Besonderes ist ein Kooperationsvertrag mit den Staatlichen Kunstsammlungen in Dresden. „Jede Klasse kann zweimal im Jahr in den Zwinger oder ins Albertinum oder ins Schloss“, sagt Janny Krahl. „Das ist einmalig in Sachsen.“

Derzeit konzentriert sich der Förderverein auf den Kita-Anbau, für dessen Ausgestaltung ebenfalls Gelder eingeworben werden. Er wird eine Bewegungs- und Motorik-Landschaft haben, und da braucht es Unterstützer. „Die Ikea-Stiftung ist schon dabei“, freut sich Janny Krahl. Aber auch der Heimatverein hat Geld gespendet. „Das zeigt, dass in Oberlichtenau das Wohl der Kinder vielen am Herzen liegt.“ Nun, wenn das kein Grund für Optimismus ist.“