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Flughafen GmbH wird zum Einzelhändler

Der bisherige Betreiber des Kiosks im Erdgeschoss verlässt das Terminal Mitte August.

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© dpa

Not macht erfinderisch. Weil der Betreiber des Dresdner Flughafens, die Flughafen Dresden GmbH, offenbar keinen neuen Mieter für den Kiosk im Terminal findet, wird er nun selbst zum Einzelhändler. Er übernimmt den bisherigen „Market Place“ im Erdgeschoss. Am 1. Oktober soll er unter dem Namen „Gate 14“ neu eröffnen. „Mit der Übernahme des Marktes beschreitet der Dresdner Flughafen Neuland“, sagt Geschäftsführerin Bettina Ganghofer.

Der Schritt war nötig geworden, weil der alte Betreiber, die LSG-Food & Nonfood Handel GmbH, seinen Mietvertrag nicht verlängert hatte. Die Lufthansa-Tochter konzentriert sich künftig auf die großen Luftfahrt-Drehkreuze. Dresden passt da nicht mehr ins Konzept. Mitte August schließt der Kiosk. Als Übergangslösung wird der benachbarte Bäcker bis Oktober ein erweitertes Sortiment im Angebot haben. Im neuen Kiosk gibt es alkoholische und nichtalkoholische Getränke, Reisebedarf, Spielzeug, Snacks und Tabakwaren.

Nach Angaben des Flughafens sind die Gewerbeflächen im Terminal derzeit zu 91 Prozent vermietet. Im Juni öffnete in der ersten Etage ein neues Geschäft, das Steingut, Porzellan, Keramik, Glas und Kronleuchter anbietet. Darüber hinaus haben zwei Mieter ihre Verkaufsflächen in den vergangenen Monaten erweitert.

Noch keine Lösung gibt es jedoch beim Streit mit dem Flughafen-Gastronomen Roland Hess. Der Betreiber von vier Cafés und Bars im Terminal fordert mindestens eine halbe Million Euro Schadenersatz. Hess behauptet, der Flughafen habe ihm bei der Vertragsunterzeichnung zugesichert, dass – abgesehen von dem Kiosk im Erdgeschoss – nur er Snacks und Getränke im Terminal verkaufen darf. Der Gastronom wirft dem Airport Vertragsverletzung vor. Laut Hess hat es zu dem Streit bereits eine erste Verhandlung am Landgericht gegeben. Nachdem das Gericht weiteres Material angefordert hat, soll es im September zu einem weiteren Verhandlungstermin kommen. Den neuen „Gate 14“ im Flughafen sieht er derzeit nicht kritisch. (SZ/jr/win)