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Neumarkt ohne Flüchtlingsboot

Das Projekt muss auf einen anderen Ort ausweichen. Zwei Flächen werden geprüft.

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© © Matthias Rietschel, Gerald Mennen/Outlaw-Stiftun

Das Mahnmal „Al-hadj Djumaa“ kann nicht auf dem Neumarkt stehen. Die Outlaw- Stiftung will im September das Flüchtlingsboot, das im Sommer 2013 vor Lampedusa von der italienischen Küstenwache beschlagnahmt wurde, als Denkmal in der Stadt aufstellen. An Bord befanden sich 217 Eritreer und 65 Äthiopier, die über das Mittelmeer aus ihrer Heimat geflohen sind. „Die Stadt hat uns für den Neumarkt abgesagt, da dort an diesen Tagen bereits eine andere Veranstaltung stattfindet“, so Tobias Heinemann, Sprecher der Stiftung. Der Neumarkt stehe nicht mehr zur Diskussion, sagt auch Stadtsprecher Karl Schuricht.

Jetzt werde in enger Absprache mit der Stadt ein Ausweichstandort geprüft. „Wir wollen gern ans Elbufer“, so Heinemann. Gerüchte, wonach der Pieschener Hafen als Standort feststeht, wies Heinemann zurück. Fest steht aber der Zeitraum. Vom 19. bis 21. September soll das Boot nach Dresden kommen. Stadtsprecher Kai Schulz bestätigt, dass der Neustädter und Pieschener Hafen als Standort für das Flüchtlingsboot geprüft werden. „Wenn hier Ergebnisse vorliegen, melden wir uns“, so Schulz.

„Mit Sicherheit gut ankommen“ heißt das Flüchtlingsprojekt. Damit will die Kinder-und Jugend-Stiftung auf die Situation der Flüchtenden vor, während und nach der Flucht aufmerksam machen, heißt es. Der Fokus werde auf die Schwachen gerichtet – Kinder, Jugendliche, Frauen und junge Familien. Auf das Boot werden 70 Bronzefiguren des dänischen Bildhauers Galschiøt gesetzt. Sie zeigen Männer, Frauen und Kinder, eingehüllt in Decken und Tücher. Ihre Gesichter: mal ängstlich und ausgemergelt, mal völlig emotionslos in die Weite starrend. (SZ/sr, jv)