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Flüchtlinge aufgenommen

Im Schloss Brauna leben nun sieben unbegleitete minderjährige Asylbewerber. Das Louisenstift betreut sie.

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© Matthias Schumann

Schönteichen. Die Gemeinde Schönteichen hat Zuwachs bekommen. Sieben unbegleitete minderjährige Flüchtlinge wohnen seit Jahresbeginn im Schloss Brauna. Das wurde jetzt bekannt. Das Louisenstift aus Königsbrück hat in dem Haus bereits seit Jahren eine Jugendwohngruppe und eine Gruppe für intensiv-betreutes Wohnen etabliert. Jugendliche lernen in der Einrichtung, selbstständig zu werden. „Die Flüchtlinge sind im Rahmen der normalen Betreuung untergebracht“, sagt die Geschäftsführerin des Louisenstifts, Karina Wendlandt, auf Nachfrage. Die Jungs seien zwischen 15 und 17 Jahre alt und damit im selben Alter wie die deutschen Jugendlichen, die im Schloss Brauna betreut werden.

Die Anwesenheit der Jugendlichen aus Afghanistan hatte in den vergangenen Wochen für Nachfragen gesorgt. Manche Bürger wendeten sich an die Gemeinderäte, andere an den Bürgermeister. Doch die Gemeindeverwaltung wurde nicht informiert. Deshalb konnten Maik Weise (CDU) und die Räte keine Auskunft geben. „Die Aufnahme der Jugendlichen ist eine normale Unterbringung und erfolgt im Rahmen unserer Kapazitäten“, sagt Karina Wendlandt. Deshalb habe man keine Veranlassung gesehen, der Gemeinde Bescheid zu geben. Der Kreis hat sich auch nicht bei der Verwaltung gemeldet.

Soziale Betreuung

Er ist für die Organisation der Betreuung zuständig. Das Jugendamt des Kreises ist verpflichtet, Kinder und Jugendliche, die ohne Eltern oder andere Sorgeberechtigte nach Deutschland kommen, in Obhut zu nehmen. Dann sucht das Amt Pflegefamilien oder andere geeignete Unterbringungsmöglichkeiten. Einige Jugendliche wurden zum Beispiel im Januar im Wohnheim des Berufsschulzentrums in Kamenz untergebracht (SZ berichtete). Die jungen Flüchtlinge sollen in den Einrichtungen eine intensive soziale Betreuung erhalten.

Die Mitarbeiter des Louisenstifts haben sich erst einmal um die Sprachkenntnisse der Jugendlichen bemüht. „Die Jugendlichen sind alle sehr motiviert“, sagt Karina Wendlandt. Seit zwei Monaten besuchen sie nun auch spezielle Deutsch-als-Zweitsprache-Klassen (Daz-Klassen) im Berufsschulzentrum in Kamenz. So wollen sie ihre Sprachkenntnisse vertiefen. (SZ/pre)