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Flüchtlinge ziehen in Schule ein

Ein ungenutztes Schulgebäude in Prohlis wird zur Flüchtlingsunterkunft. Im anderen Teil sollen Grundschüler weiter zum Unterricht gehen. Ändern soll sich deswegen nur auf dem Schulhof etwas.

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© André Wirsig

Dresden. Der letzte Schultag vor den Oktoberferien wird für die Schüler einer Grundschule ein besonderer werden. Gleich nebenan im Haus A ihrer derzeitigen Schule an der Boxberger Straße in Prohlis ziehen Flüchtlinge ein. Im Haus B gehen Schüler zum Unterricht, deren 89. Grundschule auf der Sosaer Straße derzeit saniert wird. Haus A wird übergangsweise das neue Zuhause für 150 Flüchtlinge, teilte die Stadt am Freitag mit. Sie sollen am 9. Oktober in dem Schulbau ankommen, der bis Sommer 2016 leer steht. Die Schüler der 89. werden laut Stadt bis Februar 2016 an der Boxberger unterrichtet.

„Der Schulbetrieb auf der Boxberger Straße läuft ohne Änderung weiter“, teilte die Stadt mit. Allerdings soll der Schulhof mit einem Zaun geteilt werden, so dass Grundschule und Hort weiter ihren eigenen Schulhof-Bereich haben. Die Sporthalle und die Freianlagen sollen uneingeschränkt der Grundschule und Sportvereinen zur Verfügung stehen. Dennoch scheint das Schulverwaltungsamt Bedenken zu haben. Es prüf derzeit noch, ob die Haltestelle des Schulbusses verlegt wird, damit die Kinder auf kürzerem Weg als bisher ins Schulhaus gelangen.

Für die Flüchtlingsunterkunft sei neben einem Betreiber, der die Versorgung im Haus übernimmt, auch ein Sicherheitsdienst beauftragt worden. In sensiblen Bereichen werde ein Sichtschutz zwischen Unterkunft und Schule gebaut, teilte die Stadt weiter mit.

Die Eltern der Schüler sind laut Mitteilung am Freitagmorgen (2. Oktober) in einem Elternbrief über die bevorstehende Situation informiert worden. Die Entscheidung, das Haus 1 auf der Boxberger Straße zur Unterbindung von Flüchtlingen zu nutzen, sei dann gegen Freitagmittag gefallen. Bürgermeister Peter Lames wird am Montag mit Elternsprechern und der Schulleitung über die Situation reden. Über weitere Schulgebäude, die als Unterkunft für die Flüchtlinge genutzt werden sollen, liegen der Stadt derzeit keine Informationen vor. (szo)