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Fleischermeister vergoldet Schinken

Klaus Ulbricht aus Steinigtwolmsdorf produziert Top-Qualität. Die Fachjury eines „Schinken-Cups“ gab ihm dafür die höchstmögliche Punktzahl.

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© Wolfgang Schmidt

Von Wolfgang Schmidt

Steinigtwolmsdorf. Mit Goldmedaillen ausgezeichnet wurden zwei von Fleischermeister Klaus Ulbricht kreierte Schinkenerzeugnisse – ein Koch- und ein Nussschinken. Die hatte der Steinigtwolmsdorfer in diesem Jahr zum „2. Schinken-Cup“ in Neusalza-Spremberg eingereicht. „Ich freue mich, dass meine Produkte so großen Anklang fanden, zumal sie von der Fachjury mit der höchsten Punktzahl bewertet worden sind“, sagt der 67-Jährige.

Seit Jahrzehnten ist der Fleischermeister bestrebt, seinen Erzeugnissen neue Geschmacksrichtungen einzufügen und damit auch den Wünschen vieler Kunden entgegen zu kommen. So wurde der Kochschinken – wie bereits in der DDR – mit einem breiten Fettrand versehen. Der Nussschinken wiederum wird gold-gelb geräuchert. Dadurch erhält er seinen besonderen würzigen Geschmack. „Alle Zutaten wie auch die eigens dafür zusammengestellten Gewürzmischungen sind Betriebsgeheimnis“, ergänzt schmunzelnd Klaus Ulbricht. Und die werden in einem Safe sicher aufbewahrt.

Seit 1973 Verkaufsstellenleiter, siet der Wende sien eigener Herr

Klaus Ulbricht arbeitete seit 1973 als Verkaufsstellenleiter der Konsumverkaufsstelle für Fleisch- und Wurstwaren an der Steinigtwolmsdorfer Grenzstraße, in einem geschichtsträchtigen Grundstück. Hier nämlich betrieb bis Anfang der 1970er-Jahre Alfred Hartmann die weithin als „Blutiger Knochen“ bekannte Gaststätte. Noch vor der Wende, am 25. Januar 1988, konnte Klaus Ulbricht das Geschäft privat übernehmen. Vier Jahre vergingen vom Stellen des Antrages bis zur Genehmigung. Mit einem Kredit der Kreissparkasse finanziert, wurden Maschinen gekauft, eine Kesselanlage und zwei Rauchkammern installiert. Indes ärgerlich war die Kontingentierung von Rohware und Zutaten in dieser Zeit . „Nicht immer konnten wir alle Wünsche der Kunden nach Fleisch- und Wurstwaren erfüllen“, erinnert er sich.

Den Übergang zur Marktwirtschaft 1990 vollzog Klaus Ulbricht mit seiner Fachfleischerei nahtlos. Die Kundschaft aus dem Ort und weit darüber hinaus blieb ihm treu bis heute. Ein umfangreiches Sortiment konnte jetzt den Kunden angeboten werden, jeden Verkaufstag in der Woche. Es sind die handgemachten Fleisch- und Wurstwaren, die die Kunden bevorzugen. Kurze Transportwege des eingekauften Rohfleisches – nur aus Sachsen und Ostthüringen bezogen – ermöglichen, dass die Produkte frisch und in hoher Qualität angeboten werden können.

Geadelte Produkte

Das beweisen auch immer wieder Auszeichnungen bei Fach- und Verbrauchermessen. Eine Hausmacherblutwurst und Bratwurst nach Art des Hauses, der Knacker „Rauchpeitsche“ sowie Bierschinken und Leberkäse wurden bereits geadelt.

Weitere wirtschaftliche Standbeine hat Klaus Ulbricht mit seinen vier Mitarbeitern erschlossen. So wird das Essen auf Rädern, Bestelldienst, Partyservice, aber auch das „Mittwoch-Angebot“ zur Belebung des Steinigtwolmsdorfer Markttages mit Verkaufsrabatt auf alle eigenen Erzeugnisse angeboten. Neben seiner beruflichen Tätigkeit bringt sich Klaus Ulbricht immer noch in der Freiwilligen Feuerwehr des Ortes ein. Nur den Vorsitz im Kreisfeuerwehrverband Bautzen hat er niedergelegt. Jüngere müssen das übernehmen, sagt er.