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Fit mit Mikadostäbchen

Donnerstags haben einige Rentner eine feste Verabredung zur Gymnastik. Weitere Angebote des DRK sollen folgen.

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© Dietmar Thomas

Von Heike Heisig

Leisnig. In jeder Hand hält Gerlinde Hebenstreit eine Art Kirschkernkissen, das nicht größer als ihr Handteller ist. Um sie herum sitzen an diesem Donnerstag zwei Damen und ein Herr. Ihre Aufgabe ist es, die Kissen nach oben zu werfen, die Hände beim Auffangen zu überkreuzen. Nicht jedes Mal klappt das. Hier und da müssen sich die Teilnehmer oder auch Gerlinde Hebenstreit bücken, um die Säckchen wieder vom Boden aufzuheben.

Im Treff des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) am Leisniger Markt ist Gymnastikzeit. Jeden Donnerstag zwischen 10  und 11  Uhr finden sich meist so um die sechs Senioren ein, die dieses Angebot nutzen. Dieter Klein ist einer von ihnen. „Es macht Spaß“, sagt der gelernte Handwerker, der später im Obstbau gearbeitet, dann weggezogen und als Rentner wieder nach Leisnig zurückgekehrt ist. Diese Treffen beim DRK helfen ihm nicht nur, beweglich zu bleiben. Bei einer Kur hat er sich mit dieser Art Bewegung angefreundet und möchte sie nicht mehr missen. Dieter Klein hofft überdies, Kontakte zu anderen älteren Menschen zu finden. Und auch die übrigen, die in die Gruppe kommen, würden sich über neue Gesichter in der Runde freuen.

Beim Üben ist ihnen der Spaß anzumerken – aber genauso, dass sich die Turner konzentrieren müssen. Es geht um Koordination, Reaktion, die Kräftigung der Muskulatur. Wer nicht lange genug auf einem Bein stehen kann, der darf sich an der Stuhllehne festhalten. „Jeder soll so mitmachen, wie er kann“, versichert Gerlinde Hebenstreit, die Kursleiterin. Und damit es den Teilnehmern auch wirklich Spaß macht, bedient sie sich musikalischer Begleitung und auch solcher Hilfsmittel wie der Kissen oder überdimensionaler Mikadostäbe. Damit werden im Takt der Musik die Füße angetippt, sie werden vor dem Körper aufeinandergetippt und dann zu jeder Seite weg vom Körper. Auf Anweisung muss dann alles genau andersherum ablaufen. Nicht jeder schaltet so schnell um oder bleibt im Takt. Trotzdem wird keiner ausgelacht oder schief angeschaut.

Karla Patties tut die Bewegung gut. Sie ist von Anfang an dabei und hofft wie ihre Mitturner auch, dass sie mit den Übungen gut durch den Alltag kommt, sich die im Alter zunehmenden Einschränkungen wenigstens nicht verschlimmern. „Und“, so wünscht sich Gerlinde Hebenstreit, „dass der eine oder andere durch das regelmäßige Üben das Vertrauen in den eigenen Körper wiedergewinnt“.

Wer bei der Seniorengymnastik mitturnen will, kann sich donnerstags kurz vor 10 Uhr in den DRK-Räumen am Markt (unterhalb Rathaus) einfinden. Altersunter- oder -obergrenzen gibt es nicht. Zu diesem Bewegungsangebot sollen in Zukunft noch andere Angebote dazukommen. In Waldheim und Döbeln lädt Gerlinde Hebenstreit in den DRK-Seniorentreff beispielsweise auch zu gemütlichen Treffen, zum Spielen, zu Gedächtnistraining oder gemeinsamen Ausflügen ein.