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Firmen treffen künftige Azubis

Großes Gedränge herrscht bei der 1. Berufsmesse in Schmiedeberg. Das Interesse reicht weit über das Osterzgebirge.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Schmiedeberg. Auf der ersten gemeinsamen Berufsmesse in Schmiedeberg am Mittwoch für die Oberschulen Schmiedeberg, Dippoldiswalde und Geising sowie das Glückauf-Gymnasium herrschte Gedränge. Über 50 Aussteller und Hunderte von Besuchern ließen Katrin Jungnickel, die Schmiedeberger Schulleiterin, strahlen. Sie sagte: „Wir haben die Berufsmesse auf unseren Elternsprechtag gelegt, damit genug kommen. Aber das wäre nicht nötig gewesen. Der Zuspruch ist enorm.“ Offensichtlich hat die Messe in Schmiedeberg eine Lücke gefüllt.

Sandra Dietrich ist Praxisberaterin der OS Schmiedeberg und hat die Messe organisiert.
Sandra Dietrich ist Praxisberaterin der OS Schmiedeberg und hat die Messe organisiert. © Egbert Kamprath
Luise Richter von Oberschule Dippoldiswalde hat sich noch einige Anregungen geholt.
Luise Richter von Oberschule Dippoldiswalde hat sich noch einige Anregungen geholt. © Egbert Kamprath

Frieder Kutschera, Ausbilder bei Lange Uhren in Glashütte, beobachtete: „Es gibt hier in der oberen Region ein Bedürfnis nach so einem Angebot, sonst würden nicht so viele kommen. Ähnliche Veranstaltungen finden sonst meist weiter unten statt, in Freital, Pirna oder Dresden.“ Auch René Albinus, Werkstattleiter beim Regionalverkehr Dresden in Dippoldiswalde, stellte fest: „Für uns ist das hier genau die richtige Veranstaltung. Wir sind ein regionales Unternehmen, und hier treffen wir Interessenten aus der Region.“ Ähnlich sieht es auch Robby Neubert, Ausbildungsleiter beim Dippser Autohaus Liliensiek.

So bildete das Spektrum der Anbieter die Wirtschaft des Osterzgebirges ab, vom Agrarbetrieb bis zum Hotel, vom Uhrenhersteller bis zum Pflegeheim, vom Industriebetrieb bis zum Handwerker. Aber dabei blieb es nicht. Deutschlandweit vertretene Ketten wie Lidl, große Dresdner Unternehmen wie Global Foundries, die Enso oder Bildungsanbieter aus Dresden sind nach Schmiedeberg gekommen, um hier für ihre Ausbildungsgänge zu werben.

Top fünf der Berufe

Jugendliche im Landkreis interessieren sich für diese Ausbildungsberufe am stärksten (Zahl der Interessenten):

1 Verkäufer (100)

2 Einzelhandelskaufmann/-frau (87)

3 Kfz-Mechatroniker (45)

4 Kaufm. für Büromanagement (38)

5 Tischler (20)

Von den Unternehmen werden diese Ausbildungsberufe am meisten angeboten:

1 Einzelhandelskaufmann/-frau (46)

2 Zerspanungsmechaniker (40)

3 Uhrmacher (38)

4 Koch (36)

5 Verkäufer (34)

Derzeit sind bei der Arbeitsagentur in Pirna 938 offene Stellen und gut 1000 Bewerber registriert. (SZ)

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Die Messe zeigte deutlich, wie sich der Ausbildungsmarkt in den vergangenen Jahren gewandelt hat. Jetzt sind nicht mehr die Lehrstellen knapp wie noch vor einigen Jahren. Heute ist guter Nachwuchs gesucht. Die Tischlerei Aulhorn aus Schmiedeberg hatte eine Werkbank aufgestellt, an der die Besucher auch zum Hammer greifen konnten. Kaum ein Stand, der sich nicht mit kleinen Geschenken attraktiv machte. Katrin Jungnickel sagte nach zwei Stunden: „Ich könnte mir gut vorstellen, dass das zur Tradition wird.“ Zum Schluss der Messe wurden unter den Schülern Preise verlost. Den Hauptgewinn, einen 50-Euro-Gutschein, bekam Anica Stübner vom Glückauf-Gymnasium, die nächsten Preise gingen an Fabrice Müller und Celina Göbel von der Oberschule Schmiedeberg.