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Findet sich Käufer für alte Schule?

Das Gebäude an der Eibauer Jahnstraße wird nur noch wenig genutzt. Die Gemeinde will es verkaufen. Das wird schwer, sagt selbst der Bürgermeister.

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© Rafael Sampedro

Von Romy Altmann-Kühr

Eibau. Früher sind hier Kinder ein und aus gegangen, heute ist das Gebäude ein Sorgenkind: die ehemalige Martin-Andersen-Nexö-Schule in Eibau. Das Backsteinhaus liegt an der Jahnstraße, ist über die markante Kastanienallee von der B96 aus zu erreichen. Den Weg dorthin finden aber nicht mehr viele. Nach dem Aus als Schule vermietet die Gemeinde Räume im Gebäude. Ein Jugendklub war mal im Haus, derzeit werden noch einige Zimmer von Musikgruppen zum Proben genutzt.

Die Gemeinde möchte die ehemalige Schule nun gern verkaufen. „Ob das gelingt, ist allerdings fraglich“, gibt sich Bürgermeister Michael Görke (parteilos) nicht unbedingt optimistisch. Er hat Erfahrungen mit dem Versuch, solche denkmalgeschützten großen Gebäude zu verkaufen. Ein weiteres Beispiel ist das sogenannte „Rote Gut“ – ebenfalls an der Jahnstraße– von dem Teile der Kommune gehören. Weil sich auch hierfür kein Käufer fand, möchte die Gemeinde jetzt selbst sanieren und die Räume für den Bauhof nutzen.

Für die Nexö-Schule gibt es derweil noch kein schlüssiges Nutzungskonzept. Das macht es der Gemeinde schwer, eine notwendige Sanierung voranzubringen. Ursprünglich war vorgesehen, in die Schule Fördermittel aus dem Programm zum städtebaulichen Denkmalschutz zu investieren. Mangels eines Nutzungskonzepts will die Gemeinde aber darauf verzichten und das zur Verfügung stehende Geld mit ins „Rote Gut“ investieren. Lieber wolle man ein Gebäude richtig auf Vordermann bringen, als an mehreren Stückwerk zu betreiben, bringt es Michael Görke auf den Punkt. Deshalb plädiert die Gemeinde jetzt auch für den Verkauf der Martin-Andersen-Nexö-Schule. Für mögliche Interessenten will sie das Objekt, das in diesem Jahr 120 Jahre alt wird, sogar attraktiver machen. Der Anbau auf der Nordseite soll zunächst abgerissen werden. „Die Schule steht unter Denkmalschutz, der Anbau nicht“, sagt Görke. Für den Abriss könnte die Gemeinde Fördermittel erhalten.

Das Haus wurde bis zur Wende als Polytechnische Oberschule genutzt, danach war es Grundschule. Anfang der 2000er Jahre schloss sie wegen sinkender Kinderzahlen, seitdem gibt es in Eibau nur noch die Pestalozzi-Grundschule am Trebeweg im unteren Teil des Ortes.