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Finanzamt-Außenstelle wird Firmensitz

Pirnas Stadtentwickler lassen das Haus Schlosspark 27 sanieren. Aber wer zieht dort ein?

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© Andreas Weihs

Von Thomas Möckel

Pirna. Die Schilder an den Briefkästen sind zerknittert und verblichen. Finanzamt Pirna ist da noch zu lesen, Abteilung Bewertung im Erdgeschoss, Abteilung Grunderwerbssteuer im zweiten Obergeschoss. Doch die frühere Außenstelle des Finanzamtes Pirna im Schlosspark Sonnenstein ist längst verwaist, die Finanzbeamten sitzen jetzt im neuen Domizil an der Clara-Zetkin-Straße. Lange soll das Gebäude aber nicht mehr leerstehen. Geplant ist, dass das Gebäude Schlosspark 27 – früher einmal das Frauenhaus E 16 im äußeren Frauenbereich der einstigen Heil- und Pflegeanstalt Pirna Sonnenstein – künftig ein Firmensitz wird. 40 Arbeitsplätze könnten dort einmal entstehen, es gibt bereits einen Mietinteressenten aus Pirna. Noch hat allerdings niemand verraten, wer es sein wird.

Fest steht aber: Die Stadtentwicklungsgesellschaft Pirna (SEP), seit Dezember 2016 Eigentümer des Hauses, will das Objekt nach Absprache mit dem potenziellen Mieter herrichten lassen. „Wir modernisieren es zielgerichtet nach seinen Wünschen“, sagt SEP-Geschäftsführer Christian Flörke. So soll das Haus eine neue Heizung bekommen, dazu neue Elektro- und Telekommunikationskabel, auch einen neuen Fußboden. Die meisten Kosten fließen in die technische Erneuerung. Alles in allem, sagt Flörke, sei der bauliche Zustand des Hauses in Ordnung. Schon 1994 war das Gebäude solide saniert worden, so ist jetzt nicht mit einem riesigen Aufwand zu rechnen. Eines allerdings ist offenbar für immer verloren: Das Gebäude der früheren Heilanstalt umgab einst eine aufwendige Wege- und Gartenstruktur, die aber inzwischen nur noch in Bruchteilen vorhanden und sichtbar ist. Dafür blieb am Haus ein großer Wintergarten erhalten, vor dem Gebäude ist später ausreichend Fläche für Pkw-Stellplätze.

Die SEP nimmt sich laut Flörke des Hauses auch an, um den Leerstand im Schlosspark weiter zu minimieren. Denn nach dem Wegzug der Hotelfachschule vor etlichen Jahren und dem Auszug der Finanzbeamten standen auf einen Schlag mehrere Objekte leer, manche über Jahre.

Doch inzwischen bevölkert sich der Schlosspark zunehmend. So ist das Haus direkt vor dem Gebäude Schlosspark 27 schon vor Längerem zum Wohnhaus umgebaut worden, auch das einstige Torhaus unweit davon ist inzwischen saniert. Und im ehemaligen Verwaltungsbau des VEB Strömungsmaschinen, das ein Stückchen weiter weg liegt, entstehen derzeit 70 Wohnungen. Darüber hinaus ist das Objekt für die SEP eine Möglichkeit, über die Miete dauerhaft Einnahmen zu generieren.

Die Planung mit dem künftigen Mieter ist nach Aussage von Flörke mittlerweile abgestimmt, wenn die Mietverträge unterschrieben sind, will die SEP die Aufträge für die Sanierungsarbeiten auslösen. Ziel ist es, das Objekt Ende des Jahres zu vermieten.