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Filmreif im Fahrradsattel

Ein schwedisch-deutscher Regisseur und Kameramann setzt Altenberg in Szene. Ein spritziger Werbeauftritt.

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Von Egbert Kamprath und Mandy Schaks

Klappe hieß es dieser Tage an den Radwegen rund um Altenberg. Das Tourist-Info-Büro lässt in eigener Sache einen Film drehen. Regisseur und Kameramann in einer Person ist ein inzwischen alter Bekannter. Stefan Asang haben viele Osterzgebirgler in vergangenen Monaten durch die Dreharbeiten für seinen Kinofilm „12 Theses – Zwölf Thesen“ nach dem Roman „Cruor“ von Herbert Blaser kennengelernt. Dieser ist fast fertig und soll um den Jahreswechsel Premiere haben.

Stefan Asang setzt Mountainbiker Janik Kroßack spektakulär in Szene.
Stefan Asang setzt Mountainbiker Janik Kroßack spektakulär in Szene.
Was für ein Stunt: Mountainbiker Janik Kroßack zeigt filmreif, wie er sein Rad beherrscht.
Was für ein Stunt: Mountainbiker Janik Kroßack zeigt filmreif, wie er sein Rad beherrscht.
Was ist das Osterzgebirge doch herrlich zum Radeln auch in Familie. Luisa und Dietmar Groß aus Cunnersdorf mimten für den Film mit den Kindern Liah und Karla eine radbegeisterte Urlauberfamilie. Fotos: Egbert Kamprath
Was ist das Osterzgebirge doch herrlich zum Radeln auch in Familie. Luisa und Dietmar Groß aus Cunnersdorf mimten für den Film mit den Kindern Liah und Karla eine radbegeisterte Urlauberfamilie. Fotos: Egbert Kamprath

Beim Dreh standen damals nicht nur Laien aus der Region mit vor der Kamera. Auch die Stadt Altenberg half dem schwedisch-deutschen Filmemacher, dass seine Geschichte kinoreif wird. Bürgermeister Thomas Kirsten lernte den Mann kennen und stellte ihm unkompliziert Filmkulissen zur Verfügung. So konnte Asang zum Beispiel im Schloss Lauenstein, im Besucherbergwerk in Zinnwald und im Geisinger Rathaus drehen. Für die gute Zusammenarbeit wollte sich der Filmemacher revanchieren und bot an, einen Image-Film über Altenberg zu machen sozusagen als kleines Dankeschön. Altenberg kann jede Werbung gut gebrauchen und hat dabei mit Asang einen wahren Meister gefunden, wie zu hören ist.

Er dreht mit viel, viel Aufwand zunächst ein Filmchen übers Radfahren in der Region. Allein die Aufnahmen mit den Statisten nahmen fast zwei Tage in Anspruch. Immer wieder hieß es: „Bitte noch einmal diesen Weg herunterfahren.“ Oder: „Wir drehen das Ganze noch einmal aus einer anderen Perspektive.“ Mal wurde aus luftiger Höhe mit einer Drohne gefilmt, dann wiederum ließ Stefan Asang einen Mountainbike-Fahrer für spektakuläre Einstellungen über sich hinweg springen. Beim Anblick solcher Szenen zuckte mancher der Umstehender unwillkürlich etwas zusammen, doch die Sportler vom Bundesstützpunkt und vom Verein Mounty Altenberg wussten, was sie sich zutrauen konnten. „Ich hätte nicht gedacht, dass alles so aufwendig ist. Im Film sieht es immer so einfach aus“, schildert Maggie Vatter aus Geising ihre Eindrücke. Nach drei Stunden war nicht nur sie etwas geschafft.

Während an diesem Tag das sportlichen Radfahrern im Vordergrund stand, war es beim nächsten Dreh der gemütliche Fahrradausflug mit der Familie. Auch hier waren bei Verwandten und in der Bekanntschaft Statisten gefunden worden, die in die verschiedenen Rollen schlüpften. Mal ging es über eine Brücke, dann wiederum war der Galgenteichdamm Drehort. Und immer wieder wurden Szenen wiederholt, bis sie endgültig im Kasten waren.

Asang führte auch Interviews mit Tourismusexperten vor Ort. Fakten und Streckentipps werden in das Filmchen eingestreut, ebenso Landschaftsaufnahmen. Wie er das zusammenpuzzelt, bleibt sein Geheimnis. Denn das Resultat wird mit spritzigen 90 Sekunden super kurz sein. Doch Tourismus-Chef Marcel Reuter ist schon jetzt begeistert. „Das ist ein neuer Ansatz, um spezielle Zielgruppen anzusprechen und dabei auch neue Medien wie Facebook einzubinden“, erläutert er und hofft, dass dieser Film noch vor Weihnachten fertig ist. Weitere Themen sind geplant zum Beispiel übers Wandern und den Wintersport.