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Film ab im Fotomuseum

Irgendwann muss Görlitz doch mal anfangen, sich als Filmstadt zu vermarkten. Das sagten sich drei Vereine und haben es selbst in die Hand genommen.

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© Nikolai Schmidt/nikolaischmidt.de

Von Daniela Pfeiffer

Görlitz. Moritzburg war auch ein Erfolg. Und da ging es nur um einen Film. Ein mehr als 40 Jahre alter noch dazu. Wenn sich der Drehort von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ so gut vermarkten lässt, ist das mit der Filmstadt Görlitz genauso gut möglich. Wo es hier doch unzählige Drehorte gibt.

Für Lars Duve ist es längst überfällig, dass in dieser Richtung mal jemand was unternimmt. Warum es die Stadt nicht tut, kann er sich nicht recht erklären. Das Potenzial sei doch da. „Auch die Nachfrage nach einer Ausstellung oder einem Museum gibt es. Wir würden ganz sicher den einen oder anderen Touristenbus zusätzlich in die Stadt holen, wenn es zu diesem Thema mehr gäbe“, sagt Duve, der früher mal ein Reisebüro hatte und sich immer noch für Tourismusfragen interessiert. Zusammen mit zwei, drei Mitstreitern hat er im vergangenen Jahr aus dem Meridian-Verein den Verein Filmdrehort Görlitz Meridian gemacht. Einfach, um nicht zwei verschiedene Vereine zu haben. Außerdem eine beide Vereine, dass sie ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt sind – Film und Meridian – beide von der Stadt stiefmütterlich behandelt, wenn es um die Vermarktung geht. Also haben Duve und seine Mitstreiter das mal selbst in die Hand genommen.

Eine Sammlung an Filmfotos von 1954 war da, allein die Logistik und die Räumlichkeiten nicht. „Dafür haben wir uns mit dem Fotomuseum und dem Förderverein Kulturstadt Görlitz- Zgorzelec (FVKS) zusammengetan“, sagt Duve. Ohne die Dreier-Koalition wäre die Filmausstellung, die seit Donnerstag im Fotomuseum zu sehen ist, nicht möglich gewesen. „Filmdrehort Görlitz – Ausstellung zur DDR-Filmgeschichte“ heißt sie. Und sie soll erst der Anfang sein, denn natürlich sollen auch die Filme nach der Wende, darunter die großen Hollywoodproduktionen, ihre Würdigung erfahren. Ganz so leicht ist das nicht, denn gerade bei den namhafteren Filmen sind für Fotos teure Lizenzen zu erwerben. „Ohne Fördermittel oder Unterstützer wird das nicht möglich sein“, sagt Duve. Im Januar soll entschieden werden, wie das Vorhaben vorangetrieben werden kann. Wenn, dann soll die nächste Schau auf jeden Fall dreisprachig sein, um auch internationales Publikum zu bedienen.

Die Ausstellung ist bis 2. April im Fotomuseum (Löbauer Straße 7) zu sehen. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 12 bis 18 Uhr. www.goerlitz-zgorzelec.org/filme

Wer Fotos von Filmen hat, wendet sich bitte an Uwe Hahn: 767 83 31, Email: [email protected]