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Filigrane Weihnachtsdeko

Seit 36 Jahren klöppelt Christa Mauksch. Sie beteiligt sich an nationalen und internationalen Wettbewerben.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Am Weihnachtsbaum von Christa Mauksch hängen 120 verschiedene, geklöppelte Motive. Engel, Sterne und Glocken zieren in ihrer filigranen Schönheit und Vielfalt den Baum. Unter diesem steht eine Kurrende. Die Sänger hat Christa Mauksch auch geklöppelt. Nur die Köpfe der Figuren sind aus Holz. Wohin der Betrachter schaut, kann er geklöppelte Weihnachtsmotive entdecken – immer wieder in anderer Form. Nichts wirkt überladen. Alles sieht sehr edel aus.

Der Engel der Weihnachtskrippe, die Christa Mauksch für die Ausstellung in der Stadtkirche herstellte, hängt an einem Lichterbogen.
Der Engel der Weihnachtskrippe, die Christa Mauksch für die Ausstellung in der Stadtkirche herstellte, hängt an einem Lichterbogen. © Dietmar Thomas
Diese Sänger und der Sternträger gehören zur Kurrende. Die Holzkörper bekamen geklöppelte Kleidung und Hüte.
Diese Sänger und der Sternträger gehören zur Kurrende. Die Holzkörper bekamen geklöppelte Kleidung und Hüte. © Dietmar Thomas

„Nur in der Weihnachtszeit ist meine Stube etwas mehr geschmückt“, sagt Christa Mauksch. Der Vielfalt ihrer Kunstwerke sind keine Grenzen gesetzt. So sind zum Beispiel die Zeiger einer Uhr oder der Stadtplan von Hartha geklöppelt.

Das Hobby betreibt die 76-Jährige seit etwa 36 Jahren. „Ich habe mich immer für Handarbeiten interessiert. Vor etwa 40 Jahren nahm ich an einem Zirkelleiterlehrgang teil. Bei einer Exkursion habe ich geklöppelte Kunstwerke entdeckt und war von der Technik fasziniert“, so Christa Mauksch. Das Klöppeln habe sie dann im Kreiskulturkabinett in Döbeln gelernt. Nach der Wende habe sie sich einem Klöppelzirkel in Geringswalde angeschlossen. Auf ihn aufmerksam wurde die Harthaerin durch ein gestaltetes Schaufenster. „Wir waren eine schöne Gruppe. Altersbedingt hat sich diese aber in den letzten Jahren aufgelöst“, so Christa Mauksch. Die letzte große Arbeit der Geringswalder Klöppelfrauen war der Versuch, ins Guinness-Buch der Rekorde zu kommen. Das war im Jahr 2009. „Die Kategorie Klöppeln gab es noch nicht. Unser Ziel war es, einen Weihnachtsbaum mit 100 Sternen mit unterschiedlichen Motiven zu behängen. Zum Schluss waren es 181 Sterne“, so Christa Mauksch. Viele Motive habe die Zirkelleiterin Eva Thiele entworfen. Zum Eintrag ins Guinness-Buch kam es trotzdem nicht. Die Verantwortlichen wollten ein großes Motiv im Ganzen. „Das hat uns zwar etwas geärgert. Aber dafür hatten wir mit der Aktion viel Reklame“, sagt die Harthaerin. Überhaupt klöppelt sie nur dekorative Elemente. „Mit Deckchen habe ich nicht viel im Sinn.“ Neue Ideen sucht sie in Büchern und im Internet. Das sei heute überhaupt kein Problem mehr.

Christa Mauksch beteiligt sich mit ihren Arbeiten an nationalen und internationalen Wettbewerben. So schickte sie Fotos und Klöppelbriefe von ihren Kunstwerken nach Japan und Dänemark. „Für den Wettbewerb in Dänemark waren Taschen zu entwerfen. Das war für mich kein Problem“, sagt die Harthaerin. Hochzeit war das Thema für den Wettbewerb in Japan. „Dafür habe ich eine hellblaue Wiege geklöppelt“, so Christa Mauksch. Ein paar Erfahrungen hatte sie bereits auf diesem Gebiet gesammelt. Als ihr erstes Urenkel unterwegs war, hat sie einen blauen Kinderwagen geklöppelt.

Die Harthaerin bezeichnet sich selbst als kleines Licht unter den Klöpplerinnen. Einen Preis habe sie bei den Wettbewerben noch nicht gewonnen, aber dafür sei sie für die Teilnahme am Wettbewerb des Klöppelkongresses öffentlich gelobt worden. „Damals ging es um die Farben des Orients. Ich habe das Bild Kamele in der Wüste geklöppelt“, so die 76-Jährige. Einige Arbeiten von ihr sind auch im Internet zu finden. „Mir ist es wichtig, dass mein Name genannt wird. Da bin ich schon zufrieden.“

Die Harthaerin klöppelt dann, wenn sie Lust dazu hat und sich entspannen will. Im Sommer genießt sie lieber die Stunden an der frischen Luft und in der Sonne. Wenn es aber zeitig dunkel wird, und das Wetter nicht unangenehm ist, dann kommt die Zeit des Klöppelns und des kreativen Gestaltens. Auch wenn Christa Mauksch sich Ideen und Klöppelbriefe, also die Vorlagen für die Motive, im Internet sucht, so ändert sie dann meist doch etwas daran. Neben Dekoration stellt sie auch Gebrauchsgegenstände her. Sie hat für sich zum Beispiel schon eine Tasche und den dazu passenden Schlüsselanhänger geklöppelt.

Auch in diesem Jahr beteiligte sich Christa Mauksch an der Adventsausstellung in der Stadtkirche. Eigens dafür klöppelte sie Maria, Joseph, Jesus in der Wiege, die Heiligen drei Könige und den Engel.

Viele Leute haben Respekt vorm Klöppeln. Dabei sei das Grundprinzip relativ einfach. Wichtig ist, mit vier Fäden flechten zu können, sagt Christa Mauksch.

Sie verschenke viele Dinge, die sie herstellt, aber nur an denjenigen, der die Handarbeit zu schätzen weiß. Schließlich werden für einen 3-D-Stern etwa fünf bis sechs Stunden benötigt.